Finale für die Ewigkeit (I)
Es ist Mai. Bald ist es wieder mal soweit, die ganzen Finalspiele stehen vor der Tür - UEFA-Cup, Champions League, DFB-Pokal. Mit der Partie FC Liverpool - AC Mailand hat man in der Königsklasse die Neuauflage des grandiosen Endspiels von 2005. Vielleicht ein Grund, mal an denkwürdige Finalspiele (die ich irgendwie mitbekommen habe) zu erinnern. Sicher wäre besagtes CL-Finale von 2005 ein prima Anfang, doch mein persönliches Lieblingsfinale ist ein anders. In der Hauptrolle: auch der FC Liverpool. Es war 2001 - UEFA-Cup gegen CD Alaves aus Spanien. Letztere hatten im Halbfinale den letzten deutschen Vertreter 1.FC Kaiserslautern förmlich deklassiert, Liverpool hatte sich knapp gegen den FC Barcelona durchgesetzt. Und dann kam dieser denkwürdige, weil tragisch abschließende Abend im Dortmunder Westfalensation.
Schon früh gingen die "Reds" durch ein Tor von Babbel in Führung (3.), nach einer Viertelstunde erhöhte Steven Gerrard auf 2:0. Doch die Spanier verkürzten nach einer knappen halben Stunde. Der Torschütze Alonso war erst wenige Minuten zuvor eingewechselt worden. Doch noch vor der Pause stellte Liverpool den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. McAllister traf per Elfmeter nach Foul an Michael Owen. Vielleicht waren sich die Liverpooler angesichts der Führung zu sicher, denn gleich nach der Pause sorgte ein Doppelpack von Javi Moreno für den überraschenden Ausgleich. In der 73. Minute brachte Robbie Fowler die "Reds" erneut in Führung (4:3), doch die Spanier kämpften sich noch einmal zurück und gleichen durch Jordi - den Sohn des großen Johan - Cruyff kurz vor Ende der regulären Spielzeit zum 4:4 aus.
Durchatmen, Verlängerung. Zu der damaligen Zeit gab es noch die Entscheidung durch Golden Goal, d.h. sollte es einem der beiden Teams gelingen, in der Verlängerung ein Tor zu schießen, war das Spiel sofort zu Ende und die erfolgreiche Mannschaft ging als Sieger vom Platz.
Ab der 99. Minute spielten die Spanier nur noch zu zehnt, nachdem der Brasilianer Magno mit Gelb-Rot vom Feld musste. Vier Minuten vor Schluss der Verlängerung erwischte es den zweiten Spanier, Verteidiger Karmona, ebenfalls mit Gelb-Rot. Die Spanier also nur noch zu neunt auf dem Spielfeld. Drei Minuten waren noch zu spielen in einer Partie, die eigentlich keinen Sieger verdient hatte. Drei Minuten mussten die tapferen Spanier in Unterzahl noch durchhalten bis zur großen Lotterie des Elfmeterschießens. Drei Minuten noch, als eine Flanke aus dem linken Halbweg in den Strafraum der Spanier kam, zu weit vor das Tor gezogen und eigentlich eine sichere Beute für den Keeper des CD Alaves. Doch ein fatales Missverständnis zwischen ihm, dem Argentinier Herrera, und seinem Vordermann Geli besorgte den tragischen Schlusspunkt dieses Finales. Geli versuchte, den Ball per Kopf zu klären, erwischte ihn jedoch nicht richtig und beförderte ihn über den herausgelaufenen Torwart ins eigene Netz. Das Golden Goal, der Sudden Death für die Spanier, ein Eigentor, das Liverpool zum UEFA-Cup-Sieger 2001 machte.
Schade nur, dass diese verbleibenen drei Minuten aufgrund des Reglements nicht mehr gespielt wurden, ich bin mir beinahe sicher, dass hier noch ein weiteres Tor gefallen wäre...
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