Freitag, April 21, 2006

Das erste Mal...

Es war Ostermontag, irgendwie zwischen 19 und 20 Uhr, als es passierte. Bisher bin ich immer irgendwie, wenn manchmal auch nur ganz knapp, drumherumgekommen, hatte meine Jungfräulichkeit in dieser Hinsicht bewahrt. Doch dann kam ein unüberlegter Moment, einmal nicht aufgepasst und schon war es passiert...
Ich war in meinem Zimmer und machte zur musikalischen Hintergrundberieselung das Radio an. Dummerweise entschied ich mich beim Sender für ffn, wo die Osterhitparade "Das gelbe vom Ei" sich ihrem Höhepunkt näherte. Und so kam es dann, dass zu Beginn der Top 10 (auf besagtem Platz Nr. 10 oder auf der 9) eine Band lief, von der ich vorher mit Fug und Recht behaupten konnte, sie bisher nie in meinem Leben gehört zu haben. Glücklicherweise. Bis dato. Vielleicht war es eine Art morbides Interesse, dass mich dazu brachte, nicht schleunigst den Sender zu wechseln, als es angekündigt wurde, dieses eine Lied, was scheinbar viele Jugendliche absolut vom Hocker gehauen hat (oder war es doch nur das Aussehen - insbesondere die Frisur des Sängers - der Jungs, über das sich nicht nur Harald Schmidt mal ausgelassen hat?). Na ja, uf jeden Fall saß ich da nun so in meinem Zimmer und hörte - ja - Tokio Hotel. Durch den Monsun.
Und irgendwie dauerte es nicht lange, bis ich mich in meinem vorherigen Vorurteilen bestätigt sah. Okay, vorher waren es Vorurteile - nun war es angebrachte Kritik - immerhin ein Gutes hatte es dann doch. Nun kann ich mir nicht nur vom Hörensagen sicher sein, dass diese Band absolut überbewertet ist. Und singen kann der Sänger auch nicht (was allerdings einige Leute trotzdem nicht daran gehindert hat, trotzdem eine recht erfolgreiche musikalische Laufbahn einzuschlagen - wie sagte mein Bruder doch mal über die Sportfreunde Stiller: "Die Musik in darauf zugeschustert, dass der Sänger nicht singen kann.").
Das einzig traurige für die Jungs dürfte nur sein, dass sie ihren Lebenshöhepunkt schon mit 17 haben und nur allzu bald wieder in der Versenkung zu verschwinden - und dann möglicherweise knallhart auf dem Boden der Tatsachen aufzuschlagen...