Montag, September 03, 2007

Basisarbeit III

Fußball an der Basis könnte eigentlich ganz schön sein. Aber irgendwie gibt es immer irgendwelche Faktoren, die einem den ganzen Spaß vermiesen. Beispiel 3: Die Mitspieler.

Schön wäre es, wenn man einen Kader von vielleicht 18 zuverlässigen Leuten hätte, die auch alle unter der Woche zum Training kommen könnte. Doch wir spielen hier schließlich nicht Bundesliga, wo jeder seine Kohle mit dem Fußballspielen verdient. Wir spielen Kreisklasse - und da muss man sehen, dass die Kohle irgendwo anders herkommt. Und so fehlen unter der Woche einige Spieler, weil sie arbeiten müssen oder aus anderen Gründen nicht können. Sie sind auf Montage, studieren, vielleicht beim Bund. Sie würden vielleicht gerne zum Training kommen, können aber nicht. Und diejenigen die könnten, wollen mitunter nicht. Mal regnet es, mal haben sie keine Fahrgelegenheit, mal spielt Bayern München international. Manchmal auch alles zusammen. Und so steht man da mit einer Handvoll Leute und hat Mühe, irgendetwas Sinnvolles auf die Beine zu stellen (glücklicherweise hab ich noch meine A-Jugend, die ich gleichzeitig trainieren lasse - so komme ich dann doch auf eine große Trainingsgruppe).
Und leider kann man sich seine Mitspieler auf dieser Ebene nicht aussuchen. Man muss mitunter nehmen, was da ist, um überhaupt einen Kader zu haben, mit dem man gut über die Saison kommen kann. Schließlich muss der eine oder andere mal am Wochenende arbeiten, fährt in den Urlaub oder hat irgendetwas anderes vor. Verpflichtungen rufen, Verletzungen oder Sperren verhindern das Mitwirken. Und so hat man da einige Spieler im Kader, die zwar spielen können, aber keinen Funken (Fußball)Verstand haben und nicht kapieren, was man von ihnen will (Defensivarbeit - was ist das?). Oder das Gegenteil ist der Fall: sie verinnerlichen die Anforderungen zwar, doch leider sind sie im Spielerischen zu limitiert.
Es gab eine Zeit, da konnten wir unsere Mannschaft durchaus als die "intelligenteste Mannschaft der Kreisklasse" titulieren. Fast nur Fertigstudierte, Studierende oder zumindest Abiturienten waren im Kader, einige von ihnen konnten sogar richtig gut spielen. Allerdings hat es den einen oder anderen in andere Gefilde verschlagen und wurden von Leuten ersetzt, die nicht ganz so hell im Kopf sind. Leute, denen man mitunter etwas zigmal sagen kann (insbesondere taktische Anweisungen), sie aber einfach nicht hören. Man kann es ihnen im ruhigen Ton sagen, man kann sie anbrüllen - Achselzucken, was will der Kerl? Und dann wird so weiter gespielt, wie schon zuvor. Man kann dann zwar mit dem Kopf schütteln oder innerlich verzweifeln, es hilft nur nichts. Manche Leute lernen es nie. Und schließlich muss man sich damit abfinden. Denn es ist nichts anderes da.

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