Ein paar Gedanken
Liverpool hat die Champions League gewonnen - und wie! Experten hatten vor dem Spiel eher mir Schonkost gerechnet, taktischer Fußball der besten beiden Abwehrreihen dieser nun abgelaufenen CL-Saison - Ergebnis: 1:0 für wen auch immer. Auch bei mir herrschte diese Meinung vor.
Und dann? Liverpools taktisches Konzept nach einer Minute über den Haufen geworfen, kurz vor der Pause zwei Mal böse ausgekontert, das Spiel zur Halbzeit eigentlich schon sicher verloren...
Und in der zweiten Hälfte machen sie 3 Tore innerhalb von 6 Minuten (zwischen den 54. und 60.), das erinnerte mich an ein Finale, bei dem auch Liverpool beteiligt war, allerdings waren die Vorzeichen dort ungekehrt: UEFA-Cup Finale 2000/01: FC Liverpool - CD Alaves (mittlerweile in der zweiten spanischen Liga, doch evtl. vor dem Wiederaufstieg ins Oberhaus). Liverpool schnell 2:0 vorne, zur Halbzeit 3:1. Doch dann glich Alaves kurz nach der Pause innerhalb von 3 Minuten aus, ehe Liverpool ca. 20 Minuten vor Schluss wieder in Führung ging. Doch kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit der erneute Ausgleich (übrigens durch Johann Cruyffs Sohn Jordi) - Verlängerung. Und kurz vor Schluss der Verlängerung, schon fast beim Elfmeterschießen angekommen, der unglücklichste Moment des Spiels - Eine harmlose Flanke, von einem spanischen Abwehrspieler ins eigene Tor abgefälscht. Bitter, zumal es damals noch das Golden Goal gab und das Spiel somit direkt vorbei war. Nicht auszudenken, was noch hätte passieren können, wäre es weiter gegangen - ein Tor hätte sicherlich noch fallen können. Dieses Spiel hatte keinen Verlierer verdient, vor allem nicht so.
Noch so ein Klassespiel: Hamburger SV - Juventus Turin (Champions League Vorrunde in der gleichen Saison). Hamburg zur Pause 1:2 hinten, dann kurz nach der Beginn der zweiten Halbzeit sogar 1:3, bevor Hamburg aufdreht und knapp 10 Minuten vor Schluss sogar 4:3 in Führung geht. Resultat des Spiels war leider nur ein 4:4, da es kurz vor Schluss noch einen Elfmeter für Juve gab, der auch verwandelt wurde.
Aber zurück zu gestern: irgendwie verständlich, dass das Spiel nicht über die volle Zeit so dramatisch war, doch immer wieder mit Spannungselementen aufwarten konnte (so kurz vor Ende der Verlängerung, als Dudek, Liverpools Torwart, zweimal innerhalb von Sekunden glänzend gegen Shevchenko reagierte). Milan mit leichten Chancenplus, auch mit mehr Spielanteilen, gefälliger - doch am Ende siegte nur ein Milan (obwohl da schon nicht mehr auf dem Feld), Milan Baros, Liverpools Stürmer, da seine Kollegen im Elfmeterschießen das kleine Quentchen Glück mehr auf ihrer Seite hatte.
Tja, zur Zeit darf ich mich morgens dann während der Zugfahrt von fehlgeleiteten jungen Menschen nerven lassen (heute sogar im doppelten Sinn - diese kleine Rap-Laberbacke, die vermutlich auch im Schlaf keine einzige Sekunde still ist und mir dann auch zwischenzeitlich so nen sch*** Ohrwurm eingebrockt hat), die alle auf dem Weg nach Hannover sind. Der Grund? Kirchentag, evangelisch.
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