Nordic Walking
oder: wie mache ich mich für viel Geld zum Affen
Okay, ich bin nicht der erste, der auf diese Art und Weise seinen Kommentar zu diesem Thema abgegeben hat, und ich werde auch nicht der letzte sein. Aber sein wir doch mal ehrlich, wer hat nicht zumindest schon mal geschmunzelt, wenn einen eine Horde Frauen (in der Regel, Männer hab ich bisher noch nicht wirklich gesehen) mit Stöcken in der Hand entgegen kommt, die eigentlich nur ganz normal laufen? Und mittlerweile hat selbst jeder noch so kleine Provinzverein seine Nordic Walking-Abteilung (ich muss es wissen, wohne ich doch in direkter Nachbarschaft zu zweien), ein Trend der noch auffälliger ist als damals mit den Inlinern.
Heute morgen kamen mir dann auch wieder zwei Damen entgegen, bei denen ich einfach nur noch grinsen musste: für teures Geld einen supermodernen, atmungsaktiven Microfaser-Trainingsanzug gekauft, dazu noch Schweißbänder an den Handgelenken und Radfahrerhandschuhe an (damit man sich von den Stöcken doch wohl bloß keine Schwielen an der Handen holt). Teure Laufschuhe und natürlich die Stöcke. Wobei ich mich frage, wofür die Stöcke gut sind - vom Skilanglauf ist diese Fortbewegungsvariante ja abgeguckt (wobei der Name schon recht irreführend ist - in Skandinavien, so hab ich zumindest gehört, macht das so eigentlich keiner) haben sie dort ja zumindest den Sinn, dass sie zusätzlichen Vortrieb geben, was beim Walking so ja nicht der Fall ist. Also hat man nur einen Balast, den man mit sich rumschleppt und der die natürliche Bewegung der Arme (wenn man nicht gerade einer der Coolen ist, die ihre Hände beim Gehen nur in der Taschen aufbewahren) ein wenig mehr betont. Aber zusätzlichen Muskelzuwachs bringt das auch nicht. Da kann man doch eigentlich genau so gut ganz normal spazieren gehen - und sich über die Walker amüsieren...
Fehlt eigentlich nur noch, dass Nordic Walking demnächst noch eine Präsentationssportart bei den Olympischen Spielen wird - wobei man dort mit dem Gehen ja schon gewissermaßen eine Konkurrenzsportart hat, deren Sinn sich mir zumindest zum Teil erschließt - auch wenn man sich bei den komischen Regeln wohl auf Dauer nur die Gelenke kaputt macht. Wie sieht es eigentlich mit Inlineskaten aus - gibt's da eigentlich auch irgendwas olympisches zu vermelden (und sei es eben auch nur als Präsentation, quasi als Antwort auf Short Track bei den Winterspielen - gibt's da sowas?). Vielleicht sollte man dann auch mal eine Trendsportolympiade veranstalten - Snowboard ist normal olympisch, bei Inlinern weiß ich's nicht so recht, aber da bleiben ja noch genügend weitere (ehemalige) Trendsachen über: Skateboard und BMX, Freeclimbing, jetzt Nordic Walking (Regeln wie beim Gehen, nur ohne die vorgeschriebene Kniestreckung) und anderes findet sich sicher auch noch... Nee danke, muss nicht sein, dann doch lieber die "Hardcore-Olympiade", über die ich zusammen mit nem Freund vorm Willschrey-Konzert in Schortens sinniert habe: Posen (wie beim Eiskunstlauf mit Kür und Pflicht - erforderte Elemente: Windmilling, Floorpunching, usw.) und als Mannschaftswettkämpfe "Circle Pit" (jeder Mannschaft hat während eines Liedes Zeit, die Jury bestimmt anhand von Haltungsnoten etc. die Wertung - evtl. könnte man es auch hatebreedmäßig aussehen lassen und gewonnen hat die Mannschaft, die die meisten blutigen Nasen beim Gegener verursacht hat) und "Wall Of Death" (beide Mannschaften rennen aufeinander zu und wo die meisten stehnbleiben hat gewonnen).
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