Mittwoch, Januar 25, 2006

Skatgeschichten

Manchmal bekommt man beim Skat doch echt mal Blätter zum Einrahmen ausgeteilt. Natürlich ist es schön, wenn man sie von vornherein auf der Hand hat, so wie gestern, als ich die ersten beiden Buben und den Karo Buben hatte, dazu eine schöne Herz-Flöte (As, 10, Dame, 9 und 8) und als Beigabe noch As und 10 von Pik. Ich musste das Blatt noch nicht einmal ausreizen, um das Spiel in Mittelhand zu bekommen. Den Skat hab ich dann einfach liegengelassen (was hätte er am Blatt auch schon großartig verändern können) und einen Grand von der Hand angesagt, dazu noch Schneider (da wir nicht am Aufschreiben waren, hab ich mir ein paar Ansagen (offen, schwarz) dann einfach mal geschenkt – man muss den anderen ja noch leichte Hoffnung geben... *g*). Der Spieler in Vorhand kam passend mit Pik raus (Herz wäre das einzig gefährliche gewesen), Stich übernommen, den letzten Buben gezogen, Herz As und anschließend die 10 angespielt (König und 7 lagen auf einer Hand) und den Rest dann nach Lust und Laune gezogen. Die beiden verbliebenen Buben hatte ich mir dann für den Schluss aufgespart (gibt’s beim Grand eigentlich auch eine Spitze, wenn man mit dem Karo Buben den letzten Stich macht?). Nachdem dann alle Karten auf meinen Stapel gewandert waren, hab ich mir dann doch mal einen Blick in den Skat gegönnt: Kreuz Dame und eine Lusche – hätte mir für’s Spiel ohnehin nicht gepasst.
Soweit schon ein ganz schönes Spiel (und ordentlich Punkte, hätte man denn ausgeschrieben), doch irgendwie war ein paar Spiele später (saß diesmal in der Hinterhand) ein Blatt noch viel lustiger, zumal es erst gar nicht danach aussah: ohne Buben hatte ich eine lange Kreuz-Flöte auf der Hand (alles bis auf das As), dazu Karo As und 7 und Pik 10 und 9. Na ja, kann man ja mal riskieren, dachte ich mir, kam für ungefähr 30 ans Spiel und fand im Skat Herz und Pik 7. Mit einem Schlag hatte ich ein bombensicheres Null-Blatt auf der Hand – einziges Problem: welche Karte wird neben dem Karo As gedrückt? Ganz dreist hab ich mich dann für die Kreuz 7 entschieden. Einer der Freunde (alles keine Anfänger), mit dem ich am Skatkloppen war, meinte, das könne ja ganz interessant werden. Erster Stich: Pik 8 – Pik was auch immer (hab da ehrlich gesagt nicht so drauf geachtet) – Pik 7. Karten aufgedeckt, ein breites Grinsen machte sich auf dem Gesicht des Freundes breit, als er die Kreuz-Karten sah (er hatte nämlich kein Kreuz und witterte hier die Chance). Wissend erwiderte ich sein Grinsen. Nach dem ersten Kreuzstich wunderte er sich kurz (weil er annahm, die 7 müsste bei seinem Mitspieler liegen), dann bekam ich nur ein „du Arsch“ von ihm zu hören. „Du hast nicht wirklich die 7 gedrückt...?“ Ich klopfte nur mal kurz auf die gedrückten Karten. Die beiden gaben das Spiel auf und ich präsentierte ihnen mit einem leicht triumphierenden Lächeln die Kreuz 7. Schade, dass er mir nicht noch ein Kontra gegeben hat (wenn wir denn aufgeschrieben hätten), ein Re als Antwort und das Spiel hätte ebenfalls mit einer ordentlichen Punktzahl auf meiner Habenseite zu Buche gestanden. Der Rest der Spiele, die ich dann bekommen habe, waren in der Regel ganz solide, und auch so kann Skat manchmal richtig schön sein.

1 Comments:

Blogger Oles wirre Welt said...

Legenden der Kartenspielleidenschaft... :)


~~actie~~

25/1/06 12:00

 

Kommentar veröffentlichen

<< Home