Donnerstag, Februar 02, 2006

Bingo!

„What have I done? Is it too late to save me from this place, from the depths of the grave?“
aus: Thrice - Deadbolt

Was habe ich eigentlich getan, das mich Murphy respektive „sein Gesetz“ im Augenblick so unheimlich nachhaltig verfolgt? Es sind zwar nicht unbedingt die „großen“ Dinge im Leben, die im Zweifelsfalle schiefgehen, dafür ist es eine ganze Reihe Nebensächlichkeiten, die sich in ihrer Masse ebenfalls zu einer nur schwer erträglichen Tortur summieren – angefangen im November zieht es sich in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen durch mein Leben. Über die ganzen Dinge zum Ende des letzten Jahres hatte ich mich ja wohl schon hier und da geäußert (die ganzen Platten etc.), die Hoffnung, dass es dieses Jahr dann besser werden würde, ist allerdings schon längst von der Gegenwart überholt und einer fatalistischen Grundhaltung gewichen (eigentlich ist die Frage nicht, ob demnächst mal wieder was passiert, vielmehr das wann ist Kernpunkt der Frage). Eigentlich hatte ich mir ja auch vorgenommen, im Frühjahr ordentlich Kondition zu bolzen um in der Rückrunde topfit zu sein (also auch abseits des Trainings etwas zu machen), bevor mein Knie mir einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Mit meiner EC-Karte konnte ich seit einigen Tagen kein Geld mehr ziehen (nur noch Kontoauszüge, was eigentlich ja noch viel höhnischer ist, als wenn die Karte ganz im Arsch wäre). Statt der Platten („nur“ zwei im nun abgelaufenen Monat – das sah im Dezember ja noch anders aus) springt nun dafür gerne die Kette ab (gestern und heute gleich acht Mal), wenn ich mal energischer in die Pedale treten will (was bedeutet, dass ich nun gefühlterweise zum Bahnhof „krieche“ und vor allem das Anfahren bei Ampeln sich ewig hinzieht - Steigungen kann ich schon fast komplett vergessen). Und jetzt halt noch die Handy-Geschichte. Exemplarisch eine kurze Erzählung der letzten Woche. Mittwoch nach dem Training noch die erste Halbzeit von Pauli - Bremen in der Brinkumer Kneipe gesehen, das Handy war dort noch absolut okay. In der Halbzeit nach Hause gefahren und irgendwann dort etwas später bemerkt, dass der Joystick sich nicht mehr einwandfrei bewegen ließ (nur noch in zwei Richtungen, aber davon erzählte ich ja schon). Donnerstag nach der Uni dann im o2-Shop beraten lassen, wobei mir (von einem Abijahrgangskameraden) geraten wurde, damit zu Phone Concept (Telefonladen, der auch Reparaturen durchführt) zu gehen. Zuhause erstmal das Schreiben von der Vertragsverlängerung rausgesucht und am nächsten Tag zu dem Laden hin. War natürlich das falsche Schreiben. Am Wochenende dann das richtige Schreiben rausgesucht und Montagmorgen noch mal wieder hin. Abends könne ich es dann wieder abholen (eigentlich schon am frühen Nachmittag, da wär ich aber noch in Oldenburg gewesen), in der Cafete um kurz vor 16 Uhr allerdings noch ein bisschen sehr verquatscht und als ich auf des Handy eines Bekannten sah (ohne Handy bin ich derzeit zeitlos, so ohne Armbanduhr oder dergleichen), war’s 16.09 Uhr. Verdammt, das wird eng, ab zur Bushaltestelle, wo – natürlich – eine gefühlte Ewigkeit kein Bus kam. Drei Haltestellen auf eine Uhr am Straßenrand geguckt – 7 Minuten bis zur Abfahrt des Zuges. Eine Haltestelle vorm Bahnhof stand eine weitere Uhr: noch eine Minute. Alle roten Ampeln auf dem Weg mitgenommen, laut der Uhr am Bahnhofseingang war’s dann 16:32, als ich dort ausstieg. Rote Fußgängerampel geflissentlich ignoriert und volle Kraft voraus zum Gleis – bitte, lass den Zug Verspätung haben, irgendwie. Auf der Anzeigetafel in der Bahnhofshalle stand der Zug zuerst noch verzeichnet, als ich reinkam, um dann gerade in dem Augenblick, als ich drauf sah zu verschwinden – trotzdem weiter zum Gleis (6, vor der Fahrplanänderung war’s noch 1), Treppe hoch und hundert Meter weiter noch das Ende des Zuges entschwinden gesehen (was dazu noch zu erwähnen ist: vor dem Fahrplanwechsel fuhr er nicht nur auf einem näher gelegenen Gleis, er fuhr auch 3 Minuten später – vor anderthalb Monaten hätte ich ihn also noch gekriegt). Das zweite Mal in diesem Jahr, nur das es das erste Mal (siehe Silvestererlebnisse) noch knapper war. War ja klar, wenn man (über-)pünktlich am Gleis ist, dann hat der Zug Verspätung, ist man (eventuell nur auf 20 oder 30 Sekunden - so wie heute) Verspätung angewiesen, dann fährt der Zug natürlich pünktlich ab. Murphy halt. Da man schwerlich eine Stunde am Oldenburger Bahnhof totschlagen kann, noch mal kurz in die Innenstadt gelatscht (Comic, Buch und Spiel, H&M, Der Spielmann) und eine Stunde später gefahren – der Telefonladen hatte natürlich schon dicht. Dann also Dienstagvormittag hin: das Handy war aber noch nicht fertig, ich könne es abends aber sicher abholen, bis dahin sollte es fertig sein. Nach der Rückkehr nach Leer also noch mal hin, nach meinem Handy gefragt, der Verkäufer guckt an den Orten nach, wo es normalerweise hätte liegen können, war aber nichts. Seine Kollegen gefragt, die aber auch nichts wussten und dann schließlich in der Werkstatt angerufen. Ja - nee, es müsste eingeschickt werden, es läge nämlich nicht am Joystick sondern hätte schwerwiegendere Gründe. Das würde dann zwei bis drei Wochen dauern... wenigstens gerade noch rechtzeitig des alten Handys der Ex meines Bruders erinnert, das zuhause rumliegt (ein Nokia – mein altes Siemens verrichtet seine guten Dienste ja mittlerweile in Absurdistan) und mir meine SIM-Karte noch geben lassen, sonst wär ich wohl etwa drei Wochen mobil nicht zu erreichen gewesen (wo ich doch am Wochenende Geburtstag hab und zumindest der/die eine oder andere eine Glückwünsch-SMS schicken dürfte). Na ja, doch nicht so ganz Murphy in Reinkultur, dazu hätte es mir erst nach Ladenschluss einfallen müssen und morgen früh wäre sie dann ggf. mit meinem Handy schon unterwegs gewesen. Fehlt nur, dass die mein Handy dann nur austauschen und etliche Daten (Adressbuch, Kalender, erst vor kurzem runtergeladene Spiele und Klingeltöne etc.). Solche Sachen können einem manchmal echt die Laune verderben und man hätte nicht schlecht Lust, alles an den Nagel zu hängen (wenn man anders gestrickt wäre, sich selbst vielleicht gleich dazu). Immerhin war gestern in der Post dann die neue PIN für meine EC-Karte, die dann auch nicht mehr so lang auf sich warten lassen dürfte.
Tja, und jetzt sitze ich halt wieder vor'm PC, weil ich mich vorhin ein wenig zu lang mit dem Kommentareschreiben aufgehalten habe - wieder erst um 20 nach den Bus bekommen (der davor war natürlich schon durch) und der Zug fuhr gerade los, als ich unten an der Treppe war. Da der Bahnhof ja nicht sonderlich viel bietet also gleich wieder den nächsten Bus in Gegenrichtung genommen (der kam wenigstens gleich), so dass ich jetzt noch mal etwa eine Stunde vor'm PC hocken kann, um hier ein bisschen was zu schreiben.

Eine Kommilitonin meinte in der Cafete letztens übrigens noch ganz großspurig, sie hätte Murphy aus ihrem Leben verbannt... irgendwie kann ich solche Aussagen ja nicht ganz ernst nehmen, so einfach lässt sich Murphy’s Law nicht verdrängen – falls aber doch, sollte ich sie vielleicht mal nach ihrem Rezept fragen.

3 Comments:

Blogger Galen said...

Irgendwie fallen mir dabei auch ein Monster aus dem Star Munchkin-Spiel ein: Der Große Cthulhu.
Handlanger fliehen vor dem Großen Cthulhu und können dir nicht helfen, ihn zu bekämpfen oder dich aus seinem glitschigen Griff zu retten (wenn du überlebst, werden sie zu dir zurückschleichen).
Schlimme Dinge: Du bist nicht nur tot, nein, alle, die der Große Cthulhu nicht gekriegt hat, steigen, nur um dich zu verspotten, eine Stufe auf.

Eine meiner Lieblingskarten im Spiel...

2/2/06 18:29

 
Anonymous Anonym said...

Das ist schon nicht schlecht!
Aber noch nichts gegen die
"BIONISCHE TUSSI":
Wenn du ihr Schuhwerk gibst, darfst du 3 Schätze ziehen und in Frieden gehen.
Schlimme Dinge: Verliere alles Schuhwerk, das du im Spiel hast. Lege zwei Karten deiner Wahl ab UND verliere 2 Stufen!

Böses Mädchen!

3/2/06 13:42

 
Blogger Galen said...

Irgendwie haben wir vorhin per SMS aneinander geredet. Gestern war jemand über TNG auf meiner Seite (ca. 18:30, wenn ich mich recht erinnere), angezeigt wird da dann "The Net Generation, Kiel", das hast du dann wohl irgendwie als Kielnet verstanden und ich dachte anschließend, Kielnet sei TNG... na ja, egal.

3/2/06 14:39

 

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