Donnerstag, November 15, 2007

Die anderen Bayern?

Trikots, zum Zweiten.

Ich kann mir nicht helfen, aber immer, wenn ich den HSV im roten "Trikot Europa" (siehe Foto links oben) spielen sehe, fühle ich mich irgendwie an den FC Bayern erinnert. Zugegeben, die rennen dieses Jahr in der Regel mit rot-weißen Querstreifen auf der Vorderseite über den Platz (oder im schwarzen "Europaen Trikot", bei dem ich mich umgekehrt irgendwie an Olympique Lyon erinnert fühle - vergleiche die Trikots rechts), in den Vorjahren waren die Bayern jedoch meist mit einem komplett roten Oberteil unterwegs. Ein weiterer Faktor ist sicher auch der Ausrüster, der seit diesem Jahr (wieder) den HSV mit Trikots und weiterem Fußballerbedarf ausstattet und in dessen Klamotten sich die Münchener schon seit etlichen Jahren hüllen. Gäbe es da nicht ein paar untrügliche Zeichen, dass es sich doch um den HSV handelt (nicht zuletzt das Wappen, der Sponsoraufdruck, die zwei fehlenden Meistersterne), die Verwechslung wäre perfekt, vor allem, wenn man den ehemaligen Bayern-Spieler Guerrero (vgl. Fotos unten) sieht und nicht wüsste, aus welcher Saison die dazugehörigen Bilder wären. Auch abseits der Trikots erinnern die Hamburger diese Saison mitunter an die Bayern. Trainer Huub Stevens Devise "die Null muss stehen" verhalf dem HSV zum einen oder anderen knappen 1:0-Sieg - und das obwohl die Hamburger spielerisch nicht unbedingt glänzten (siehe z.B. das Gastspiel beim MSV Duisburg). Ergebnisse und Zustände, die man bei den Bayern in der Vergangenheit öfter gewohnt war (ich erinnere mich da z.B. an ein Spiel der Bayern bei Hannover 96, als die Münchener durch ein Tor von Owen Hargreaves in der 90. Minute siegten, obwohl sie bis dahin zwar die bessere Mannschaft waren, im Offensivspiel jedoch zumeist recht ideenlos agierten). Zumindest am letzten Spieltag war der HSV im roten Trikot besser unterwegs als die Münchener Bayern. Während Hamburg auf Schalke ein Unentschieden holte, gingen die Bayern vor allem in der ersten Hälfte bei den (wiedererstarkten) Stuttgartern unter. In Anlehnung an die Überschrift waren sie also vielleicht an vergangenen Wochenende "die besseren Bayern".
Ob das jedoch auch reicht, um den Bayern die Meisterschaft streitig zu machen oder den Titelkampf (zusammen mit den Bremern) zumindest so lange wie möglich offen zu halten, ist allerdings ein völlig anderes Thema. In der Hinrunde stehen mit Auswärtspartien bei Werder Bremen und dem Karlsruher SC noch zwei schwere Spiele an, die beiden verbleibenden Heimspiele bieten mit Hansa Rostock und Energie Cottbus zwei mitunter recht unangenehme Gegner. Mit einem guten Abschneiden in diesen Spielen kann man den Bayern wohl Paroli um die Herbstmeisterschaft geben, doch letztenendes ist diese nichts wert. Und die Rückrunde ist lang und man wird sehen müssen, ob der Hamburger SV die komplette Saison mit den Münchenern Schritt halten kann.

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