Donnerstag, Januar 26, 2006

Berichterstattung

Heute morgen bei der Zeitungslektüre fiel mir ein Satz auf, bei dem ich mich ja wieder tierisch aufregen konnte. Der Wortlaut war ungefähr dieser: Micoud erzielte den Ausgleich aus stark abseitsverdächtiger Position. Okay, da es sich um die OZ handelte (jeden Tag ein großer Bericht über Werder und sei es noch so belanglos, von anderen Dingen wird dann nur ganz klein oder gar nicht geschrieben) und diese Ecke sowieso stark grün-weiß durchsetzt ist, wäre es so eigentlich kein Wunder gewesen. Da sich allerdings der SID (Sportinformationsdienst) für den Artikel verantwortlich zeigte, frage ich mich, ob der Artikel von nem Werder -Fan geschrieben wurde. Die Situation, von der hier die Rede ist, sah im normalen Spielverlauf sogar regulär aus, in der ersten Zeitlupe wurde im TV jedoch gleich klar, dass Micoud bei der Ballabgabe im Abseits stand und der Treffer somit eigentlich nicht anerkannt hätte werden dürfen. Warum man bei so einer klaren Sachlage jedoch ausgerechnet die Floskel "stark abseitsverdächtig" benutzt, entschließt sich mir. Es war Abseits und dann schreibt man das bitte schön auch!

Gestern auf der Rückfahrt nach Leer kam mir dann schon der erste Presseaufreger in die Hände. Irgendjemand hatte dort, wo ich mich hingesetzt hatte, die Bild liegen gelassen und so blätterte ich auch Langeweile ein wenig drin rum - in weniger als 4 Minuten das Kreuzworträtsel gelöst und dann noch im Sportteil gestöbert. Und eben dort fand sich ein Artikel mit Foto über die Ankunft von Ailton in Hamburg. Herzlich Willkommen-Plakat inklusive Bild-Logo drauf, Sambatänzerinnen und Trommler extra für diese von der Bild veranstalteten Aktion. Warum, frage ich mich, müssen die das unbedingt machen. Wollen die Ailton einreden, auch in Hamburg seine glamourösen Eskapaden weiter ausleben zu müssen? Dadurch Unruhe in eine eigentlich intakte und harmonische Mannschaftsatmoshäre bringen? Nur um dann später vielleicht die eine oder andere Ailton-HSV-Clinch-Schlagzeile bringen zu können? Muss das sein, dass man das auch noch extra anheizt? Na ja, ist halt irgendwie die Bild...

1 Comments:

Blogger Galen said...

Tja, zwei der wohl am häufigsten vertretenen Fangruppierungen:
Fall 1: Support your local team - man wird also Fan des nächsten Bundesligisten, der so in der Region und umzu spielt, hier also Bremer.
Fall 2: Der Erfolgsfan (meiner Theorie nach leidet dieser Fan auch ein bisschen an einem unausgeprägten Geltungsbewusstsein, dass er sich dann durch die zu erwartenden Erfolge seiner Mannschaft holt). Bayern sowieso, Mitte der 90er wurden auch viele Dortmund-Fan. Werder könnte jetzt auch überregional ein wenig zulegen, usw.

Wenn man bedenkt, dass ich schon seit 10 oder 15 Jahren (weiß nicht mehr seit wann genau) HSV-Fan bin, gehöre ich auch nicht in eine der beiden Kategorien. Und da bin ich auch froh drüber. Hab mir ja mal überlegt, ob man nicht mal ne statistische/empirische Untersuchung/Erhebung zu dem Thema machen sollte...

27/1/06 11:21

 

Kommentar veröffentlichen

<< Home