Silvestererlebnisse III
Das Ende der Trilogie: Nachdem Sven und ich am Vorabend schon Gran Turismo 4 gespielt hatte, verbrachten wir die Mittagszeit auch noch mal mit diesem Spiel. Highlights waren die Rennen auf dem Nürburgring (alte Streckenführung inkl. Nordschleife, eine Runde war da über 20km lang). Zunächst hatten wir uns den Spaß erlaubt, zwei Runden mit 30 PS-Wagen zu fahren, was zum einen ziemlich lange dauerte, zum anderen einen lockeren Sieg für mich hätte darstellen können, nachdem Sven irgendwann mal auf ner Steigung hängengeblieben war und der Wagen auf dieser Steigung absolut nicht mehr anfahren wollte - nach mehreren vergeblichen Versuchen entschied er sich zuletzt dafür, ein gutes Stück zurückzufahren und mit Schwung die Hürde zu nehmen. Ich hatte mir in der Zwischenzeit erlaubt, im Rückwärtsgang und auf dem Seitenstreifen auch wieder zurückzufahren, was schließlich dazu führte, dass Sven das Rennen doch noch gewann. Zum Abschluss fuhren wir die Strecke auch noch einmal mit 600 PS-Boliden unter erschwerten Bedingungen (Reifenabnutzung etc.), was schlussendlich dazu führte, dass ich, nach meiner Niederlage auf die Uhr sehend, feststellen musste, dass mir noch 14 Minuten blieben, meine Sachen zu schnappen (gepackt waren sie zum Glück schon), auf dem Weg zu Bahnhof Geld für die Rückfahrt zu ziehen, nach Möglichkeit die Fahrkarte noch zu holen und den Zug zu erwischen. Mit einem Blick auf die Uhr am Bahnhof strich ich die Option Fahrkarte vorher holen und machte mich auf den direkten Weg zum Zug. Ich war gerade auf der Höhe der hinten angekoppelten Lok (Kiel ist ein Sackgassenbahnhof oder wie das auch heißen mag), als der Zug losfuhr. Eine rote Ampel weniger und ich hätte es wohl noch geschafft...
Nun stellte ich mir die Frage, wie ich denn nun die Stunde bis zum nächsten Zug vertreiben würde, das Kaufen der Fahrkarte sollte doch nicht so lange dauern. Ein Irrtum , wie es sich mir beim Betreten des Reisezentrums zeigen sollte. Etwa 30 Leute standen vor mir in der Schlange, um an den fünf Schaltern bedient zu werden. Einige verließen in der Zwischenzeit entnervt die Schlange, zum Teil, da ihre Züge in wenigen Minuten abfahren sollten. Andere Leute schienen schon gleich zu Jahresbeginn für ihren Sommerurlaub alle möglichen Zugverbindungen herausfinden zu wollen und verbrachten so mitunter fünf oder zehn Minuten am Schalter, während unsereins und auch einige anderen doch nur eine Karte für jetzt und gleich haben wollten (irgendwie sollte die Bahn da vielleicht auch noch mal über Expressschalter nachdenken, für Leute, die noch in der nächsten Stunde mit dem Zug fahren wollen. In Supermärkten gibt es so was in der Art ja zum Teil auch, Kassen für Leute mit maximal fünf Artikeln oder so - in Frankreich hab ich's auf jeden Fall schon mal gesehen). Irgendwann war ich dann doch einmal dran und hatte dann innerhalb von einer Minute meine Karte, allerdings verbunden mit etwa 25 Minuten Wartezeit. Blieb also nur noch eine halbe Stunde totzuschlagen. Bin dann erstmal kurz wieder aus dem Bahnhof raus (hatte schließlich seit 18.00 Uhr am Vortag keine Zigarette mehr geraucht, nun war schon 15.45 durch), mehr oder weniger an die Stelle, wo wir vor zwei Jahren ins neue Jahr gekommen sind: am Hafen, der gleich hinter dem Bahnhof ist. Nach Zwischenstop im Bahnhofsbuchhandel (meiner Meinung nach etwas komisch sortiert der Laden) ging's dann zum Zug. Der stand auch schon dort, fuhr recht pünklich ab, ich wurde auch gleich kontrolliert (diesmal hatte es wenigstens Sinn gemacht, sich die Fahrkarte zu holen, wäre nach der Warterei ja noch schöner gewesen) und ohne Probleme bis nach Hamburg. Dort stellte ich beim Austeigen fest, dass im nächsten Großraumabteil ein Kommilitone aus Oldenburg saß, der auch schon in Neumünster eingestiegen war (irgendwie scheint es eine Gesetzmäßigkeit zu sein, dass ich aus dem Rückweg kurz nach dem Jahreswechsel aus Kiel nach Hause Bekannte von der Uni aus Oldenburg treffe, vor zwei Jahren traf ich einen in Bremen - das waren aber auch die einzigen beiden Male). Er brauchte nun zunächst mal ne Sparkasse, um noch ein wenig Geld zu ziehen und meine von einigen früheren Besuchen recht guten Innenstadtkentnisse Hamburgs sollten ihm da gute Dienste leisten. Allerdings musste er feststellen, dass seine Karte mit dem Jahreswechsel abgelaufen war (gültig bis 12/05) und unser kurzer Ausflug in die Innenstadt somit eigentlich völlig umsonst war. In Bremen trennten sich dann unsere Wege nach einiger Zeit wieder - ich entschied mich, etwa eineinhalb Stunden auf den Zug zu warten, der direkt nach Hannover nach Leer durchfuhr, er nahm den Bummelzug eine gute Stunde früher (den hätte ich natürlich auch nehmen können, hätte in Oldenburg nach kurzer Wartezeit aber auch erst den Zug aus Hannover erwischen können - obwohl man den und einen weiteren eigentlich auch einsparen könnte - von Hannover nach Bremen und umgekehrt fährt jede Stunde ein Doppeldecker, wieso lässt man den nicht gleich durchfahren? Damit spart man sich die Bummelzüge von Emden nach Oldenburg und von Oldenburg nach Bremen bzw. jeweils umgekehrt - okay, weltbewegende Bahnhöfe wie Schierbrook - oder wie das Kaff heißt - würden wohl nicht mehr angefahren werden, aber sowas hat die Bahn früher woanders auch nicht interessiert). Nachdem ich ein wenig gegessen hatte und scheinbar ziellos im Bremer Bahnhof umherirrte, war schließlich der Zeitpunkt gekommen, an dem der Zug aus Hannover ankommen sollte. Doch damit sollte sich auch wieder das unglaubliche Organisationstalent der Bahn zeigen. Der Zug kam, sogar recht pünktlich, fuhr aber dann nicht weiter (die Tatsache, dass vor die eigentliche Lok noch eine weitere gekoppelt war, ließ auf einen technischen Defekt schließen, wurde aber nicht weiter erklärt), stattdessen sollte mit zehn-minütiger Verspätung ein Ersatzzug bereitgestellt werden. Die eigentlich Abfahrzeit des Zuges war schließlich auch wieder um besagte zehn Minuten verstrichen, doch weitere Informationen gab es nicht. Erst fünf Minuten später war es soweit: es würde kein Ersatzzug bereitgestellt werden, dafür würde der Regionalexpress aus Norddeich in Bremen wieder zurückfahren - hieß dann also: die Leute aus dem Zug nach Hannover durften alle aus dem Zug raus in den Zug, der eine gute halbe Stunde vorher aus Hannover eingetroffen war und immer noch am Gleis gegenüber stand. Deren ehemalige Insassen und alle weiteren Leute, die es in der Zwischenzeit von anderen Gleisen oder direkt aus Bremen auf dem Gleis eingefunden hatten durften sich dann anschließend in den Zug aus/nach Norddeich zwängen. Das dauerte natürlich auch wieder ein bisschen und so ging es mit ordentlich Verspätung weiter. Immerhin ohne weitere Zwischenfälle war ich schließlich um ganz kurz vor 23.00 Uhr zum ersten Mal im Jahr 2006 zuhause.
6 Comments:
kauf dir lieber mal nen privatjet enno..kann ja nicht angehen wie viel zug du fährtst..typischer lehramt studentengammler ;DDD.
13/1/06 23:51
achja den nick -könig b- finde ich eigentlich ziemlich geil und bin die ganze zeit am überlegen ob es mal nicht wieder zeit wäre für einen nickwechsel..aber das dumme ist ja das der eine von fettes brot könig boris heißt..das ist dann wieder doof..dann denken ja alle ich würde fettes brot hören und lieben, wobei ich ja nuuur metal höre und mein image wahren muss..haha
13/1/06 23:54
Privatjet ist nur so schlecht zum Einparken.
16/1/06 11:38
Vor dem Einparken stellt sich nochmal ein anderes Problem. Wo soll ich denn bitte schön z.B. hier in Uninähe mit nem Jet landen? Da fahr ich doch lieber Zug, auch wenn einige Leute einem da auf den Wecker fallen.
Hmm, die Buchstabenkombination passt ja mal, zumindest das Ende:
zzsaqego
16/1/06 12:58
enno du schlaumeier..wo ist hier wohl ein flugplatzt???
in nüttermoor!!!!!1
16/1/06 20:37
Wie wär's, wenn du mal GENAU (JEDES EINZELNE WORT) liest, was ich schreibe? Ich verweise mal ganz EXPLIZIT auf das erste Wort in der vierten Zeile meines letzten Kommentars hier: UNINÄHE!!! Heißt Oldenburg und nicht Leer.
17/1/06 11:44
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