Mittwoch, Oktober 31, 2007

Es gleich sich aus

So heißt es immer über das Glück bzw. das Pech im Fußball. Im Verlauf einer Saison hat man zwar eine Weile lang das Pech an den Hacken, aber dafür soll es sich im Saisonverlauf ausgleichen. Sprich: es kommen auch Phasen, wo man vom Glück begünstigt ist. Ob es wirklich so ist, möchte ich an dieser Stelle nicht beurteilen, sondern diesen Sprich nur als Aufhänger für etwas anderes nehmen.
In den letzten sieben Tagen habe ich meinen Zug zwei Mal jeweils nur um Haaresbreite verpasst. Ich stand schon an der Tür des Zuges, doch anstatt mir Einlass zu gewähren, fuhr der Zug dann in genau diesem Moment los. Heute war ich wieder spät dran (Fahrrad repariert und im Anschluss mit dem Auto meiner Freundin zum Bahnhof gefahren, der Müllabfuhr in die Quere geraten und deswegen einen Umweg fahren müssen - so wurde es alles ziemlich eng). Glücklicherweise hatte der Mann von der Bahn ein Herz, als er mich am anderen Gleis heranjoggen sah und ließ den Zug extra warten. In Anbetracht der Tatsache, wie oft ich schon knapp irgendwelche Züge verpasst habe, könnte es vielleicht dann noch öfter passieren, wenn der Spruch vom sich ausgleichenden Glück denn stimmt.

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Montag, Oktober 29, 2007

Mein Wochenende

Man kann nicht leugnen, dass mein Wochenende zumindest in fußballerischer Hinsicht ein voller Erfolg war. Meine Managermannschaften und die Tipprunden liefen soweit passabel, "mein" HSV hat gewonnen und ist an Werder vorbeigezogen und auch mit den eigenen Mannschaften lief's ganz gut. Unter der Woche hatte meine A-Jugend nach verschlafenen 10 Minuten (und 0:3 Rückstand) beinahe noch 5:4 gewonnen, das Unentschieden gegen den Tabellenersten war aber soweit ganz positiv zu bewerten (sieht man natürlich mal von der Anfangsphase ab). Am Freitag hatte mein Jugendteam aufgrund der Ferien dann spielfrei und so hatte ich Gelegenheit, bei der Alten Herren auszuhelfen, die personell ein wenig eng besetzt waren. Und es sollte recht bald der Startschuss für MEIN Wochenende werden. Bei der ersten Gelegenheit sprang mir der Ball noch ein wenig zu weit vom Fuß, bei der zweiten Möglichkeit konnte ein Verteidiger abblocken, doch die dritte Chance war ein Volltreffer. Halbrechte Position am Strafraum, aus der Drehung mit links draufgehalten und genau in den Winkel. Ein schönes Tor, doch noch gar nichts gegen das, was im Verlauf des ersten Durchganges noch folgen sollte. Nach einer zu lang geratenen Ecke kam ich, etwa anderthalb Meter von der Grundlinie und sechs, sieben Meter vorm (von der Seite) kurzen Pfosten an den Ball. Da ich nicht gleich angegriffen wurde, hatte ich kurz die Gelegenheit zu schauen, was sich vor dem Tor abspielte und entschied mich dazu, denn Ball per linkem Außenrist einfach mal in der Raum zwischen Torwart und Verteidiger zu hauen. Vielleicht würde ein Verteidiger das Ding ins eigene Netz bugsieren, vielleicht ein Mitspieler den Ball über die Linie drücken. Gesagt, getan, ich trat den Ball in die Mitte, ohne jedoch von Freund oder Feind berührt zu werden. Und so schlug der Ball dann an den langen Pfosten und trudelte dann längs der Torlinie ins Tor, um schließlich am kurzen Pfosten ins Netz einzuschlagen. In der zweiten Halbzeit konnte ich schließlich noch einen verlängerten Ball erlaufen und mit dem "schwachen" rechten aus ca. 14 Metern am herausgelaufenen Torhüter vorbeischieben. Damit war schließlich der 3:1 Erfolg der Alten Herren besiegelt.
Am Sonntag stand dann für meine Herrenmannschaft das Derby gegen den Nachbarort auf dem Plan und es sollte für mich erfolgreich weitergehen. Schon früh hatten wir die erste Ecke, die ein wenig zu weit an den Strafraum geriet. Einer meiner Stürmer kam an den Ball und schoss direkt, sein Ball wäre jedoch ins Aus gerollt. Doch ich bekam ca. vier Meter vor dem Tor meinen Fuß an den Ball und lupfte ihn hoch, über meinen Gegenspieler, um ihn schließlich per Kopf ins Tor zu drücken. Prinzipiell auch ein schönes Tor. Im weiteren Verlauf der Partie hatte der Gegner zwar mehr vom Spiel, das nächste Tor machten wir aber wieder (ohne meine aktive Beteiligung). Nach der Pause kam der Gegner zum Anschlusstreffer und hätte wenig später ausgleichen können, traf jedoch nur den Außenpfosten. Etwa zehn Minuten vor Schluss dann die Erlösung. Der Schiedsrichter legte das passive Abseits eines Mitspielers glänzend aus, da dieser keine Anstalten machte, zum Ball zu gehen, und ließ das Spiel weiterlaufen. Bei den Schiris in unserer Klasse schon etwas besonderes, auch wenn es das eigentlich nicht sein sollte. Ich reagierte am schnellsten und konnte allein auf's Tor zugehen. Der gegnerische Keeper war zwar herausgelaufen, doch ich schlenzte den Ball mit links an ihm vorbei ins Tor: 3:1 für uns - auch der Endstand.
Zwei Spiele an drei Tagen mit fünf Toren von mir - es könnte kaum besser laufen. Am nächsten Freitag soll ich erneut bei den Alten Herren aushelfen, doch so gut wie am abgelaufenen Wochenende dürfte es nicht wieder werden.

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Donnerstag, Oktober 18, 2007

Manöverkritik

Die deutsche Mannschaft hat sich an den Schachzug, absichtlich zu verlieren, gehalten. Sie hat es nur ein wenig zu offensichtlich umgesetzt. Meine persönliche Einzelkritik.

Tor: Beim 0:2 schnell unten. Machte so die lange Ecke auf. Gut so.

Innenverteidigung: Ein Stellungsspiel wie Schweizer Käse. Aber das äußerst überzeugend. Bei 0:1 gut gestanden - anstatt mitzugehen.
Außenverteidigung: Jansen stark in der Vorwärtsbewegung, sorgte damit für notwendige Freiräume hinten (0:3).

Zentrales Mittelfeld: Emsig dabei, Lücken in der eigenen Hintermannschaft entstehen zu lassen, in die die Tschechen immer wieder stoßen konnten (0:2, 0:3). Im Abschluss nach vorne gewollt harmlos.
Außenbahnen: Odonkor bei seinen Flanken mit einem Auge für die Mitspieler. Dort wo die waren, kam der Ball nicht hin. Trochowski mit dem gezielten Haken zuviel.

Sturm: Podolski hat am Spiel teilgenommen. Kuranyi sehr präzise im Abschluss - immer knapp vorbei. Muss man auch erstmal so gezielt hinbekommen.

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Dienstag, Oktober 16, 2007

Absichtlich verlieren?

Manchmal bieten Rechenspiele doch recht bizarre Lösungen. Die 11 Freunde hatte vor einer Weile mal über einen ostdeutschen Verein geschrieben (Brandenburg?), der durch eine Niederlage in den UEFA-Cup eingezogen wäre. Doch durch einen Sieg standen sie später mit leeren Händen da. Und auch in Christoph Biermanns "Fast alles über Fußball" wird ein Szenario geschildert, in dem ein Eigentor zum Sieg verholfen hätte. Klingt komisch, ist es auch - und auch der deutschen Nationalmannschaft täte es vielleicht besser, morgen gegen die Tschechen zu verlieren, um nicht als beste Mannschaft der Qualifikation als Gruppenkopf bei der EM im nächsten Jahr zu enden.
Denn zwei der vier Gruppen sind durch die gastgebenden Nationen (Österreich und Schweiz) belegt, sollten sich die Griechen qualifizieren (und deren Chancen stehen nicht schlecht), führen sie als amtierenden Europameister eine weitere Gruppe an. Bleibt ein Gruppenkopf, den die beste Mannschaft der Qualifikation zu dieser EM und der letzten WM (Sonderfall Deutschland: nur EM-Quali, weil bei der letzten WM bekannterweise als Gastgeber automatisch dabei) stellen wird. Dafür landen dann Mannschaften wie England, Frankreich, Italien (wenn sich die Schotten qualifizieren, bleibt eine der beiden letztgenannten Nationen sogar zu Hause), die Niederlande oder Portugal in Topf 2 und können alle dem letzten Gruppenkopf zugelost werden. Und in Topf 3 warten dann auch noch weitere unangenehme Gegner.
Um ein Abschneiden wie bei den letzten beiden Europameisterschaften zu vermeiden, wäre eine einfache Gruppe sicher förderlich. Und wenn man mit Italien oder England in einem Topf steckt kann man nicht in der Gruppenphase auf sie treffen. Zwar hätte man eine Möglichkeit von 25%, in die Gruppe mit dem besten Qualifikanten (obengenannte Nationen: Italien, England, Portugal - vielleicht aber auch Polen?) zu landen, doch auf der anderen Seite warten dort drei vermeintlich leichte Gruppenköpfe. Zugegeben, die Schweiz ist nicht zu unterschätzen und wenn die Griechen an die Leistungen der letzten EM anknüpfen, wird es auch nicht einfach. Und zu 25% könnte man mit Österreich auch auf den einfachsten Gruppenkopf (bei den derzeitigen Leistungen) treffen, deren Fans zum Teil schon per Petition auf einen Verzicht der eigenen Mannschaft auf das Turnier drängen (allerdings wohl erfolglos).
In diesem Licht erscheint es tatsächlich besser, gegen Tschechien absichtlich zu verlieren, um so eine einfachere Gruppe zugelost zu bekommen. Aber wenn man Europameister werden möchte (diese Zielsetzung hört man ja des Öfteren), muss man letztlich jeden schlagen, der einen in den Weg kommt, ob es nun in der Vorrunde ist oder im Halbfinale. Und so gesehen ist es dann egal, wer dann bei einem in der Gruppe steckt.

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Montag, Oktober 15, 2007

Künstlerpech

oder: manchmal kann ich erstaunlich fürsorglich sein.

Letzte Woche war Gallimarkt, doch für meine Freundin war der Spaß schon am Donnerstagabend vorbei. Sie hatte sich das Knie verdreht und an Laufen war anschließend nicht mehr so wirklich zu denken. Wie gut mein Angebot, sie (mit ihrem Auto) abzuholen, dann kam. Am nächsten Morgen ab zum Arzt (Diagnose: schimmstenfalls Meniskusschaden - näheres stellte sich heute Vormittag heraus), natürlich hab ich sie kutschiert, danach zur Arbeitsstelle, krankmelden (dabei fiel dann auch der Versprecher der Woche: "Hibiscusschaden"). Irgendwie galt es dann im Anschluss, einen langen Tag totzuschlagen, also hatte ich ihr ein paar DVDs besorgt und auch dann Mittagessen (na ja, Tiefkühlpizza) hab ich geholt. Am Abend musste ich dann weg, da meine A-Jugend ein Spiel hatte. Und nach dem Spiel sucht ich einen optimalen Punkt für den Abend. Denn am Freitagabend ist Feuerwerk beim Gallimarkt und da meine Freundin es gerne sehen wollte, sie aber nicht auf den Markt konnte, ging ich höhergelegene Punkte in Leer durch - und fand eine grandiose Lösung (welche natürlich nicht verraten wird, weil sonst beim Jubiläumsfeuerwerk im nächsten Jahr dort alles besetzt sein wird). Dummerweise hatte ich mich allerdings in der Zeit getäuscht und wurde dabei auch noch von anderer Seite bestätigt. So standen wir dort dann für einige Minuten, ehe mir mein Telefonjoker dann verriet, dass wir eine halbe Stunde zu spät dort waren. Meiner Freundin hat's trotzdem gefallen, der Gedanke zählte ja. Und Frauen würden sowas mögen.

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Mittwoch, Oktober 10, 2007

Frei nach Kennedy

I take pride in the words ‚Ich bin ein Krapfen‘!

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Die fünfte Jahreszeit

Das Münchener Oktoberfest wird gern als die fünfte Jahreszeit bezeichnet, der Bremer Freimarkt manchmal auch. Vielleicht auch der Kramermarkt in Oldenburg und die Cannstatter Wasen. Für uns Ostfriesen dürfte dementsprechend der Gallimarkt unsere fünfte Jahreszeit sein. Und dazu gehört natürlich auch der Viehmarkt, der derweil schon in vollem Laufe sein dürfte.
Zu dieser Stunde wird der 499. Gallimarkt eingeläutet, im wahrsten Sinne des Wortes. Die drei heiligen Könige, Pardon, die drei Stadtherolde marschieren durch die Stadt. Der Trommler schlägt seine Trommel, der Ausrufer bimmelt mit seiner Glocke. Der Helebardenträger läuft nebenher. An etlichen Einrichtungen in der Stadt kommen sie vorbei, halten an und machen ein wenig Lärm. Weiß zwar jeder, dass der Gallimarkt heute anfängt, aber es kann ja nicht schaden. Und so wird vom Ausrufer dann folgendes verkündet:

Radeau, radeau, raditjes doe,
de Stadt, de hört de König toe,
radeau, redeau, raditjes dum!
De Börgermester lett verbeden:
nümms mag kopen of verkopen,
bevör de Klocke negen sleit,
bi Verlüß van Goederen.
Un all, watt over tein Pund weggt,
is na de Waage zu brengen,
un darno fiev Dag free Markt.

Und just in diesen Minuten dürfte der Bürgermeister am Rathaus stehen, eine Rede schwingen und dann im Anschluss, um 11:30 Uhr den Markt eröffnen. Dann heißt es fünf Tage Ausnahmezustand in Leer. Schade nur, dass ich diese großen Menschenmassen nicht mag.

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Dienstag, Oktober 09, 2007

Es hätte schlimmer sein können

Die UEFA-Cup-Auslosung hat gerade die Gruppen ausgespuckt und "mein" HSV ist dabei recht gut weggekommen im Vergleich zu den Teams, die hätten kommen können. Basel als Gruppenkopf der Gruppe D, Stade Rennes, Dinamo Zagreb (schlug Ajax) und Brann Bergen (warf den FC Brügge raus). Allesamt nicht unbedingt Mannschaften, die man heutzutage als internationales Kaliber bezeichnen müsste, nichtsdestotrotz (man beachte die rausgeworfenen Gegner) kann man nicht von einer einfachen Aufgabe sprechen. Prognose: Hamburg kommt weiter.
Da sieht es bei den anderen deutschen Teams zum Teil schon deutlich heftiger aus. Nürnberg hat's natürlich aufgrund der Zuordnung in den vierten von fünf Töpfen von Vornherein nicht einfach gehabt, das Losglück hat sie aber auch nicht gerade beschenkt: Alkmaar, Zenit St. Petersburg und Everton werden keine einfachen Aufgaben für den Club in Gruppe A. Larissa stellt sich da nominell als die einfachste Aufgabe dar, hat aber in der ersten Runde immerhin einen englischen Vertreter (Blackburn) aus dem Wettbewerb gekegelt. Nürnberg wird's schwer haben, in die Zwischenrunde einzuziehen.
Leverkusen hat in Gruppe E mit Sparta Prag, Spartak Moskau und dem FC Toulouse auch keine einfachen Gegner bekommen - wobei es einfache Gegner ohnehin nicht mehr zu geben scheint (man schaue sich das Sterben der italienischen und holländischen Mannschaften in der ersten Runde an - ein Problem, wenn man drei, vier Mannschaften in der Liga hat, welche die Liga dominieren und der Rest nicht über die nötige Klasse verfügt?). Der FC Zürich ist ein unbeschriebenes Blatt auf internationaler Ebene sein, aber als amtierender schweizer Meister auch nicht zu unterschätzen. Leverkusen sollte es aber dennoch schaffen, die Gruppenphase zu überstehen.
Und die Bayern? Haben mit den Bolton Wanderers und Roter Stern Belgrad ebenfalls namhafte Gegner erwischt. Sporting Braga und Aris Saloniki kompletieren die Gruppe F. Insgesamt sollte es für die Bayern recht unproblematisch werden, sich für die nächste Runde zu qualifizieren.

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