Dienstag, September 26, 2006

Scheiß auf deutsche Texte

Um gleich mal einem möglichen Missverständnis vorzubeugen: ich höre durchaus auch deutschsprachige Musik und da auch gar nicht mal unbedingt nur Rockmusik (Tocotronic, Kettcar, Olli Schulz, auch mal Hip Hop a là Fischmob, Fettes Brot, den Fanta Vier oder auch vom Freudeskreis). Aber manchmal stellen sich mir bei deutschen Texten einfach sämtliche Haare in der Nackengegend auf und die Fußnägel klappen auch gleich mit hoch. Kitschige oder blöde Texte gehen gar nicht, wobei man da sagen muss, dass es die in anderen Sprachen natürlich auch gibt, es fällt nur weniger auf.
Aktuelle Beispiele gefällig?
"Ich habe einen Schatz gefunden und er trägt deinen Namen" Silbermond - Das Beste
"Komm wir wandern aus und ziehen in dieses Lied" Revolverheld - Mit dir chillen
Und da die Songs gerade aktuell und die Bands derzeit tierisch angesagt sind, hört man diese Zeilen mitunter mehrere Male am Tag. Das verringert meine Aversion gegen diese Zeilen natürlich auch ungemein... Irgendwie hätte mir generell auch diese ganze Neue Welle der Neuen Deutschen Welle um die Julimondhelden gestohlen bleiben können.

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Jeden Tag eine schlechte Tat

Manchmal ist die dunkle Seite in einem doch einfach zu verlockend. Wie vor ein paar Tagen, als ich diesen Raum hier an der Uni verließ und mich auf den Weg zur Bushalte machte. Im Augenblick wird dort allerdings gearbeitet, so dass einige Meter weiter eine provisorische Haltestelle eingerichtet wurde. Als ich an der eigentlichen Haltstelle vorbeilief (bei der die Haltebucht extra mit Barken abgesperrt war) saß dort im Wartehäuschen allerdings ein Typ drin. Das war dann der Moment, in dem ich dachte, dass ich ihm ja vielleicht mal sagen könnte, dass der Bus da derzeit gar nicht hält. Dann dachte ich mir allerdings: "Hey, der Typ ist so blöd, die offensichtlichen Zeichen zu übersehen, dass diese Bushaltestelle gerade außer Betrieb ist (selbst das Haltestellenschild war mit einem schwarzen Sack überstülpt worden). Und wenn er die äußeren Anzeichen nicht ableiten kann, sollte er es vielleicht auf die harte Tour lernen." Also ging ich vorbei, wobei sich ein leichtes Grinsen auf meinem Gesicht breit gemacht haben dürfte. Und während ich mich dann ca. 50 Meter weiter an die Ausweichbushalte stellte, guckte ich immer mal wieder rüber, ob der Typ vielleicht doch noch mal 1 und 1 zusammenzählen kann. Konnte er so offensichtlich aber nicht.
Etwas später, als der Bus kam, saß er immer noch dort. Eine Nahaufnahme seines Gesichts wäre vielleicht nochmal interessant gewesen, als der Bus einfach so an ihm vorbei fuhr, ohne das geringste Anzeichen zu machen, dort anzuhalten. Besagte etwa 50 Meter weiter hielt der Bus dann vor meiner Nase. Ich stieg ein und setzte mich hin. Dann sah ich ihn noch mal kurz, wie er am Heck des Busses auftauchte und in Richtung Mitteltür lief. Doch zu spät: der Bus fuhr ab. Er machte noch ein paar Bewegungen mit seinem Mund, doch seine artikulierten Laute konnte ich natürlich nicht ausmachen. Im Zweifelsfalle dürfte es irgendetwas liebloses in Richtung des Busfahrers gewesen sein. Doch stattdessen hätte sich der Typ vielleicht mal an die eigene Nase fassen sollen.
Eigentlich war ich somit auch nicht so wirklich böse, man könnte der Angelegenheit durchaus auch einen pädagogischen Aspekt abgewinnen. Es bleibt mir aber weiterhin unerklärlich, wie der Typ gedacht haben könnte, dass die Haltestelle angefahren werden würde. Schließlich sprachen alle Äußerlichkeiten dagegen. Schon die Tatsache, dass er sich zum Wartehäuschen, sofern man den kleinen, verglasten Überbau überhaupt so bezeichnen kann, durch eine schmale Lücke zwischen Bauzaunabsperrungen durchzwängen musste, hätte ihm eigentlich schonmal zu denken geben können.

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Montag, September 25, 2006

Die Erkenntnis des Sonntags

"Enno kann ja auch schreien!?" Dieser Satz kam irgendeinem der Mädels, die in der Regel immer bei unseren Herrenspielen mit dabei sind, über die Lippen. Ein ungewohntes Bild für sie, für alle eigentlich. Aber irgendwie muss man sich ja auch mal bemerkbar machen, auch, oder gerade wenn man 2:0 führt, der Gegner aber drückt und die eigene Hintermannschaft sich zu weit an den eigenen Strafraum drängen lässt. Und man selbst steht da draußen am Spielfeldrand und kann nicht mitwirken. Da bleibt einem nicht mehr viel anderes übrig.
Scheinbar hat's auch ein wenig geholfen. Meine Herren haben endlich mal ein Punktspiel in dieser Saison gewonnen und ich kann mich auch mal wieder rasieren. Schließlich habe ich eine Art Wette mit mir selbst laufen: es wird sich nur die Haare aus dem Gesicht entfernt, wenn mein Team gewinnt. Begonnen hatte ich damals in der letzten Saison, als es wirklich nicht gut um uns bestellt war. Und ein, zwei Wochen später setzte dann unsere 7-Spiele-in-Folge-Siegesserie ein. Und nachdem der Saisonauftakt nicht nur aus meiner Sicht (Oberarmbruch) schlecht verlief, fand ich es an der Zeit, besagte Wette wieder auszugraben. Wenn ich also ein wenig unrasiert durch die Gegend laufe, bitte nicht auf Fußball ansprechen. Im Zweifelsfall haben wir dann nämlich (mal wieder) verloren...

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Donnerstag, September 21, 2006

Vom Arzt verordnet

Eigentlich wollte ich mir Dienstag nur ein weiteres Rezept für die Krankengymnastik abholen, aber ich sollte dann auch noch mal eben zum Arzt, damit der das auch absegnet. Und so fummelte der Herr Doktor dann ein wenig an und mit meinem Arm rum, ehe er sich dafür entschied, dass es weitergehen könne mit der Therapie. Und zum Abschluss gab er mir noch einen Hinweis mit auf den Weg: ich solle meinen Arm doch möglichst hoch lagern, damit das Schultergelenk nicht verklebt. Bei Fernsehen z.B. oder vorm Computer. Die Lehne eines Stuhls nutzen oder mehrere Kissen so drapieren, dass ich meinen Arm darauf ablegen könne.
Was läge da näher als nicht auch seine Freundin einzubeziehen beim gemütlichen, gemeinsamen Fernsehabend. Gemeinsam nebeneinander auf der Couch fläzen und ihr den Arm auf die Schulter legen. Und was sie in erster Linie für einen Beweis der Zuneigung hält, ist für einen selbst auch noch therapeutische Maßnahme. Wie die Wertigkeit bei einem selbst ist, muss man dann mit sich selbst ausmachen. Der einzige Haken an der Sache ist in dieser Angelegenheit die völlige Abstinenz einer derzeitigen Lebensabschnittpartnerin meinerseits. So bleibt es dann nur eine nette Überlegung.

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Kindermund

...tut Wahrheit kund, heißt es ja bekanntlich. Manchmal tut Kindermund aber auch einfach nur puren Schwachfug kund. So am letzten Wochenende, als ich mit der E-Jugend meines Fußballvereins auf Tour war (Bremen gegen Stuttgart, siehe weiter unten). Auf der Rücktour kamen wir an einer Filiale einer großen Fast-Food-Kette vorbei (nicht die mit dem großen, geschwungenen M, die andere mit der Krone...) und dann fragte einer der Jungs hinten im Auto: "Was heißt eigentlich Burger?" Einer seiner Mannschaftskameraden hatte die Anwort dann schnell parat: "Bürger!" Der Fahrer und ich guckten uns nur kurz an, um dann synchron erstmal loszulachen...

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Dienstag, September 19, 2006

IZeWoE - unchronologisch IV

Samstagabend wurde dann wieder der Grill angeschmissen, das Wetter war ja immer noch ganz gut dafür. Ein bisschen kühl zwar, aber kein Regen - fast perfekt. Und nachdem sich alle den Bauch mit Fleisch oder aber vegetarischem Zeug vollgeschlagen hatten, ging es auch quasi ohne Umwege ans Lagerfeuer. Die Tagesgäste hatten sich in der Zwischenzeit wieder aus dem Staub gemacht, so dass nur der harte Kern des IBM noch die wärmende Wirkung des Feuers abgekam. Einige zollten der langen Nacht zuvor Tribut und schlichen sich ziemlich früh in ihre Schlafsäcke, aber auch die anderen ließen es diesmal nicht so lange werden. Auf die Uhr geguckt hatte keiner, aber es die gefühlte Uhrzeit dürfte wohl so etwa zwischen 2 und 3 Uhr betragen haben, als die Runde gesprengt wurde. Am nächsten Morgen musste ich diesmal dann nicht so lange warten, bis die ersten nach mir aus den Federn kamen, was zum Teil auch daran lag, dass ich auch etwas länger als in der Nacht zuvor schlief. Die Spuren des Vorabends wurden beseitigt, ehe es so langsam ans Frühstück ging. Für die eigentlich als Aufbackvariante gedachten Brötchen wurde dann wieder der Grill angeschmissen. Danach begann für mich schon das Zusammenpacken, schließlich hatte ich gegen Mittag anderweitige Verpflichtungen (Fußball - Herrenmannschaft). Um kurz nach Elf war ich dann auf dem Weg nach Brinkum, während die anderen noch ein wenig länger machten, aber auch die Verpflichtung des Saubermachens mit übernehmen mussten. Nichtsdestotrotz fiel der Abschied scheinbar sehr schwer...

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Montag, September 18, 2006

Wenn es immer so wäre...

Wenn man mir gewährleisten könnte, dass es jedesmal, wenn ich in Bremen im Stadion wäre, von den Ergebnissen bei Werder und Bayern so ablaufen würde, könnte ich mich ja noch glatt dazu durchringen, mir eine Dauerkarte für den SVW zu besorgen. Nur am Ergebnis des HSV müsste man dann noch mal was ändern. Aber leider kann mir das ja keiner versichern, also werde ich dem Weserstadion erstmal wieder eine Weile fernbleiben (vielleicht wieder über ein Dutzend Jahre, wie zwischen Samstag und dem letzten Besuch davor im Weserstadion). Außerdem ist das Stadion in Hamburg sowieso auch viel schöner.

Das Shirt da oben gibt's übrigens unter: http://1887-shop.de/

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Freitag, September 15, 2006

Ich sehe wen, der mich nicht sieht

Manchmal kann es ja recht erheiternd sein, darauf zu warten, dass jemand einen erkennt, den man schon eine ganze Weile vorher erspäht hat. Natürlich konnte man rübergehen oder sich verbal oder mit wilden Gesten bemerkbar machen. Aber manchmal ist es viel lustiger, einfach zu warten. So wie heute morgen am Bahnhof. Im Raucherbereich saß eine Blondine auf der Bank, die in einer Zeitschrift (Glamour oder so) laß und mir doch stark bekannt vorkam: Wiebke. Und während sie da so in der Zeitschrift blätterte, postierte ich mich so halbwegs vor sie und... wartete einfach. Darauf, dass sie irgendwann mal hochsah. Was sie dann auch, nach ein, zwei Minuten tat und mich dann breit grinsend in ihre Richtung blicken sah. Überraschung spiegelte sich in ihrem Gesicht wieder - und genau solche Momente sind das lohneswerte daran. "Du hättest dich ja auch mal eben bemerkbar machen können." - "Ach, du sahst grad so vertieft aus in deine Zeitschrift, da wollte ich nicht stören" *grins*

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IZeWoE - unchronologisch III

Brot und Spiele

Da war ich nun also ganz alleine wach, während die anderen sich zum Teil gerade erst schlafen gelegt hatten. Ein wenig zu tun hatte ich ohnehin noch, so dass es sich zumindest etwas gut traf. Für die Auslosung der Spiele-Gruppen mussten noch die Zettel angefertig und in leeren U-Ei-Verpackungen (zwecks einheitlichem Aussehen) untergebracht werden. Damit war allerdings nur eine kurze Zeit der zwei Stunden, die ich den anderen noch geben wollte, um an der Matratze zu horchen, in Beschlag genommen. Somit räumte ich dann auch noch ein bisschen die Überbleibsel vom Vortag (bzw. der Nacht) auf, unterhielt mich noch ein wenig mit der älteren Frau vom Vorabend und hing ansonsten einfach ein bisschen rum. Als ich dann so langsam nach dem Duschen um halb Neun das Frühstück vorbereiten wollte, fielen mir dann zwei Probleme auf, die ich bei der Planung übersehen hatte. Zum einen fiel mir auf, dass zwar zwei Kaffeemaschinen vorhanden war, allerdings hatte ich nicht an die Kaffeefilter gedacht. Zum anderen fand ich ziemlich schnell heraus, dass der im Prospekt euphemistisch genannte Herd nur aus zwei Kochplatten bestand. Es gab also keine Möglichkeit, die Aufbackbrötchen zu backen... Das hätte mir vielleicht vorher schon mal auffallen können. Im Nachbarort gab es zwar einen Supermarkt, aber mit meinem Arm war ich natürlich nicht in der Lage zu fahren, ganz abgesehen davon, dass ich auch keinen fahrbaren Untersatz zur Verfügung hatte. Also musste einer der möglichen Fahrer geweckt werden. Sven fiel mit seinem Bulli aus, Wilfried pennte zwar allein im Auto (warum auch immer), durfte aber eigentlich nicht fahren (das ist kein Jim Beam!), so blieb nur Eike, der allerdings zu den Sechs gehörte, die sich den einen Schlafboden teilten und dort auch noch ganz hinten lag. Somit wurden ein paar mehr Leute wach als eigentlich beabsichtigt, aber nach einiger Zeit waren diese Probleme aus der Welt geschafft. Für die anderen Probleme wurden dann auch schnell Lösungen gefunden. Der Biervorrat von vier Kisten war über Nacht auf nur noch neun Flaschen geschrumpft und für den nächsten Tag wurde beschlossen, die Aufbackbrötchen einfach zu grillen. Dafür wurde dann einem der Tagesgäste in Auftrag gegeben, Bier und weitere Grillkohle mitzubringen.
Nach dem Frühstück durfte dann jeder einmal in den Jutesack greifen, zwecks Gruppeneinteilung. Anschließend machte ich für das Tretbootspiel die Flaschen am Brückengeländer fest und ließ mir helfen, das Tretboot zu Wasser zu lassen. Wilfried bereitete seinen Bobby Car-Parcours vor und dann konnte es auch losgehen. Neben der reinen Zeit benötigte es beim Tretbootfahren (abgesehen vom Geschick, mit zwei Leuten ein auf vier Leute ausgelegtes Fun-Tretboot zu fahren) auch ein bisschen Glück bei der Auswahl der Flasche. Denn eine der mit unterschiedlich farbigem Wasser (dank Brausepulver) versehen Flaschen brachte Minuspunkte, eine andere einen Bonus. So kam der Sieger des Spiels dann ganz kurios zustande. Schnellste waren seltsamerweise die beiden, die das Tief am breitesten ausnutzen (also eigentlich mehr Weg zurücklegten), nicht zuletzt, weil einer der beiden ein Taschenmesser dabei hatte, was das mühsame Losknoten der Flasche ersparte. Allerdings erwischten sie die falschen Flasche, was ihnen Minuspunkte einbrachte. Und da die Zweitschnellsten die richtige Flasche mitbrachten (interessanterweise waren sie die letzten und die beiden Gruppen vor ihnen hatten die Bonus-Flasche hängen gelassen), brachte der Bonus sie dann auf Platz Eins. Da ich danach dann noch jedem Spieler aus jeder Gruppe noch je fünf Quizfragen stellte, hab ich von Wilfrieds Spielen nicht so viel mitbekommen, aber auch dort soll es sehr lustig zugegangen sein.
Nach der Siegerehrung war dann so langsam Zeit für's Mittagessen und eine weitere Runde Multi-Frisbee-Ball, ehe das Rollenspiel begann.

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Donnerstag, September 14, 2006

Fette Beute

Wie sich dieser Käfer in das Netz der Kreuzspinne verirrt hat, ließ sich nicht mehr nachvollziehen. Fakt war nur, dass die Spinne sich ordentlich damit abmühte (eine ganze Weile ohne Erfolg), den Käfer einzuspinnen. Aber ich kann heute ja noch mal beim Training gucken, ob noch irgendwelche Spuren von den Mühen der kleinen Spinne zeugen.

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Dienstag, September 12, 2006

IZeWoE - unchronologisch II

"Ich bin schon wach, wenn sie erst schlafen gehen"
Tocotronic - Die Welt kann mich nicht mehr verstehen

Der Freitag an sich war eigentlich ich eher ereignisarm, lag aber auch daran, dass neben Grillen und Lagerfeuer so nichts geplant war. Vorhandene Bälle und die mitgebrachte Frisbeescheibe wurden nach dem Einräumen dann schnell in Beschlag genommen und gleichzeitig durch die Gegend befördert. Am nächsten Tag sollten allerdings auch noch weitere Runden folgen, dann kam sogar ein dritter Ball hinzu, mit dem das ganze noch unübersichtlicher wurde. Es entwickelte sich gewissermaßen, neben dem Jedi-Jagen (Würfelspiel ähnlich dem Schweinetreiben - wer's kennt - nur etwas einfacher gehalten), zum Spiel des IBM. Auch einen Namen hat das Spiel in der Zwischenzeit erhalten: Multifrisbeeball. Da einige der Leute erst spät eintrafen (nach 21 Uhr) wurde der Grill auch erst spät angefeuert. Dunkel war es da auch schon etwas länger und nebenan an der Feuerstelle machte sich noch die Kanugruppe breit. Irgendwie lungerten dort nach einiger Zeit immer noch zwei Leute rum, weswegen wir es erst noch eine Weile warteten. Irgendwann wurde das Verlangen nach dem Feuer aber stärker und so setzten wir uns einfach dazu. Die beiden Leute am Lagerfeuer gehörten aber nicht zur Kanugruppe, sondern hatten eines der Ferienhäuser gemietet. Die Frau machte dann auch bei der Telefonrunde an Matthias mit, der nicht mit von der Partie sein konnte und zwischenzeitlich auch schon geschlafen hatte, ehe sich das Paar dann zurückzog. So lange hielt ich mich dann aber auch nicht mehr am Feuer auf, sondern zog mich - durch mein maladen Arm mitverschuldet - zurück. Deutlich nach Mitternacht war es da zwar schon, einige hielten sich aber bis weit nach Morgengrauen am Lagerfeuer auf. Es war kurz vor Sieben, ehe sie sich zurückzogen. Das konnte ich so genau sagen, weil ich dann schon wieder wach wurde und nicht mehr einschlafen konnte. Ich gab den Leuten aber noch mal so gute zwei Stunden (bis kurz nach Neun), um an der Matratze zu horchen (in der Zeit fielen mir dann allerdings auch noch ein paar Probleme auf was das Frühstück anging). Interessant war dann auch die Raumverteilung, was die Schlafplätze anging: 2 pennten im mitgebrachten Bulli, 6 auf einem der beiden Schlafböden. Die verbliebenen drei Leute aber hatten jeweils einen Raum für sich...

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Montag, September 11, 2006

IZeWoE - unchronologisch I

Die Kunst, sich (imaginär) selbst zu töten, ohne richtigen Selbstmord zu begehen.

Als einer der Programmpunkte des Imperial Beach Meeting 2006 war auch eine kleine Rollenspieleinführung, bestehend aus mehreren kleinen, von einander unabhängigen Szenen, gedacht. Doch schon in der ersten Szene verselbstständigte sich das Spiel dann mehr oder weniger von selbst, da schon einige, eigentlich unbeteiligte Personen sich in die Szene einmischten. Eigentlich sollte ich nur in der ersten Szene einen Kopfgeldjäger mimen und dann in der fünften in anderer Rolle eine andere Szene spielen, aber ich beschloss dann erstmal, einfach weiter in der Bar, die mehr oder weniger das Zentrum des Rollenspiels war, rumzuhängen und bei Gelegenheit ein wenig mitzumischen. Mein eigentlicher Nachteil, verschuldet zu sein, hatte sich mit dem Ende der eigentlichen ersten Szene dann schon erledigt, nachdem ich jemanden entdeckt hatte, auf den ein (ordentliches) Kopfgeld ausgesetzt war. Wenig später ergaben sich noch weitere Möglichkeiten, mein Budget ein wenig aufzustocken, auch wenn klar wurde, warum ich anfangs verschuldet war (Bier kostete 500 Credits, meinen Blaster "verkaufte" ich für 200, allerdings musste ich 2000 berappen, um einen neuen zu bekommen). Irgendwann, das Spiel war in der Zwischenzeit so sehr aus dem Ruder geraten, dass nicht mal die Spielleiter wussten, in welcher Szene man jetzt genau steckte, kam mein Stichwort für meine zweite Rolle. Ein Sith-Schüler suchte lautstark seinen Meister - mich. Allerdings hatte dieser Sith-Meister zwei negative Eigenschaften: er war Kleptoman (aber das war eigentlich nichts ungewöhnliches in dem Spiel, eigentlich hat jeder, egal ob "kleptomanisch" als Eigenschaft aufgeführt war oder nicht, geklaut wie die Raben, wenn sich die Gelegenheit bot) und - auch sehr interessant - todessehnsüchtig. Sein Ziel war es, zu sterben, ohne allerdings Selbstmord zu begehen. Aber nichts einfacher als das. Zunächst zockte ich mir neben einigen anderen Dingen einen Blaster, dann überzeugte ich meinen pazifistischen (womit hatte ich das verdient - ein friedfertiger Sith-Schüler?!) und drogensüchtigen Schüler davon, dass andere Leute ihm was Böses wollten und er für solche Fälle bewappnet sein müsse. Also schoss ich zum Training mit dem gestohlenen Blaster auf ihn, wobei er die Schüsse natürlich nach Möglichkeit auf die Quelle zurückleiten sollte. Es dauerte nicht lange und er war erfolgreich. Und ich natürlich auch, denn ich wollte ja sterben. Danach schlüpfte ich dann wieder in die Rolle des Kopfgeldjägers, der bis zum Ende des Rollenspiels noch ein wenig Profit machte (der Großteil des sich im Umlauf befindenen Geldes war im Endeffekt in meinem Besitz *g*). Interessant im letzten Drittel des Spiels war auch noch folgende Szene - einer der Spieler sprach die ganze Zeit nur Englisch, um zu signalisieren, dass er eine andere Sprache spricht. Der Wirt und die Chefin der Bar hatten damit so ihre Probleme - sie verstanden gar nichts. Dann fiel mir allerdings auf, das auch auf den "Engländer" ein Kopfgeldjäger ausgesetzt war, ging zu ihm rüber (ich saß ja ohnehin die meiste Zeit direkt am Tresen) und schnackte ihn an, natürlich auf Englisch. Die Chefin der Kneipe guckte mich verdutzt an und wunderte sich, dass ich den Typen ja verstehen könne. Ich erwiderte nur knapp: "Ich bin halt ein bisschen rumgekommen", was erstmal zu einem mir etwas unverständlichen Lachausbruch der Thekenbesatzung führte. Erst nach dem Rollenspiel meinte die Chefin (und eine der beiden Spielleiterinnen) dann zur Erklärung, dass sie es nur so lustig fand, dass ich die ganze Zeit direkt daneben gesessen hätte, mich aber nicht eingemischt hätte. Aber wieso hätte ich das denn auch tun sollen, Profit wurde mir dafür auch nicht in Aussicht gestellt.

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Leer ein Restaurant?

Tja, mit meiner eigentlichen Wahlprognose, was die Bürgermeisterwahl angeht, lag ich dann wohl etwas daneben, so wie die Ergebnisse heute zeigten. Ursprünglich war ich davon ausgegangen, dass sich zwei der Kandidaten, da sie gewissermaßen im gleichen populistischen Pool fischen, gegenseitig die Stimmen klauen würden. Deswegen war ich davon ausgegangen, dass entweder der fachlich durchaus kompetente, aber ansonsten recht blasse Einzelbewerber (wenn auch ein wenig von CDU und FDP unterstützt) oder der SPD-Kandidat (schließlich ist das bei uns eine vorrangig rote Ecke), auch wenn er aus einem benachbarten Landkreis kommt, in einer Stichwahl gegen den derzeitigen Amtsinhaber behaupten würden müssten. Allerdings enttäuschten die letztgenannten Gegenkandidaten doch arg (beide unter 18%), dafür setzte sich der zwischenzeitlich doch auch mal kurz überregional bekanntgewordene Populist durch (wohingegen der andere deutlich auf der Strecke blieb - gerade einmal 3,4%). Was das ganze mit einem Restaurant zu tun hat? Die Kandidaten für die Stichwahl zum Bürgermeister heißen Koch und Kellner (der Amtsinhaber, der sich wohl auch durchsetzen dürfte, schließlich hatte er gestern 44,5% auf sich vereinen können, mehr als doppelt soviel wie jeder der anderen Bewerber für sich genommen).

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Junge legte Feuer

Okay, zugegeben: das im Folgenden beschriebene Ereignis ist jetzt schon wieder eine kleine Weile her, aber irgendwie bin ich vorher auch nicht wirklich dazu gekommen, etwas darüber zu schreiben. Vor nicht allzu langer Zeit las ich einen Newsletter einer Musikzeitschrift, in dem berichtetet wurde, eine meiner absoluten Lieblingsbands würde sich noch in diesem Jahr (im Guten) voneinander trennen. Da aber vorher noch eine Tournee, u. a. eben hier in Deutschland, angesetzt war, wollte ich es mir also auf keinen Fall entgehen lassen, die Band ein letztes Mal zu sehen. Also wurde mein Bruder beauftragt, für das Konzert in Hamburg eine Karte für mich zu besorgen (er wohnt ja schließlich vor Ort und quasi in Sichtweite der Konzertlocation). Dummerweise kam dann allerdings mein kleiner Sportunfall dazwischen, doch ich war rechtzeitig ja wieder aus dem Krankenhaus. Also trotzdem ab nach Hamburg in die Markthalle, auch wenn der Arm noch gut geschient war und so das Bad in der Menge ausfallen musste. So wurde dann nur still aus dem Hintergrund Abschied genommen, auch wenn die Band dieses Mal ungewohnt unpolitisch/-sozialkritisch daher kam - doch wie sagte der Sänger selbst so ungefähr: "auf seiner Abschiedparty will man sich nicht unbedingt mit der ganzen Sch*** beschäftigen." Eine gesunde Mischung aus alten (z. T. auch ganz alten - Vehicle z. B.) und neuen Sachen (schließlich kam Anfang dieses Jahres ja auch erst das letzte Album raus) bildete den musikalischen Rahmen, auch wenn einer der beiden Gitarristen leider fehlen musste. Dafür sprangen der Gitarrenroadie bzw. zwei der Gitarristen aus der Supportband ein. Das Ende bildete mehr oder weniger der Hit der Band schlechthin, vielleicht auch ganz passend von der Betitelung her: After The Eulogy. Kein Geheische um Zugaben, die man sowieso spielen würde, nein, danach war einfach Schluss. Erstmal nur in Hamburg, doch in absehbarer Zeit auch generell. Lebwohl, juveniler Brandstifter.

Dienstag, September 05, 2006

Wahlkuriositäten

Tja, am Wochenende ist bei uns hier oben im Nordwesten Deutschlands Kommunalwahl und der Landkreis Leer hat da schon im Voraus der Wahlen einiges kurioses für den interessierten Betrachter zu bieten. Fangen wir an mir dem Ortsrat des kleinen und beschaulichen Ortes Brinkum (genau, das Brinkum, wo ich auch Fußball spiele) an. Der Ortsrat besteht aus neun Sitzen, allerdings gibt es für die nun anstehende Wahl nur acht (!) Kandidaten. Wenn sich jeder dieser aufgestellten Personen nur selbst wählt, hat er seinen Sitz also faktisch schon sicher...
Auch bei der Kreistagswahl kommt es zu zwei (traurigen) Sonderfällen. Sowohl ein Kandidat der SPD, der über seinen Listenplatz (6) wohl gute Chancen gehabt hätte, als auch ein Bewerber der Allgemeinen Wählergemeinschaft (AWG) starben in dem Zeitraum zwischen Meldefrist und Wahl. Theoretisch könnten so also zwei Tote in den Rat einziehen. Praktisch sieht es dann aber anders aus, es rücken die anderen Leute aus der Liste einfach nach.