Freitag, April 28, 2006

Schweigen ist Gold

Okay, okay. Futter für das Phrasenschwein. Viel abgegriffener geht's ja kaum noch. Aber trotzdem, markanter kann man es irgendwie kaum ausdrücken: es gibt Zeiten und Orte, an denen man einfach besser still sein sollte. Oder sich zumindest genau überlegen, was man sagt. Es könnte sich - im wahrsten Sinne des Wortes - als Scheißzeitpunkt entpuppen...
Wie gestern, als mich ein dringendes Bedürfnis auf die Toilette führte. Die beiden Kabinen waren belegt, für mich aber auch unwichtig, war ich doch nur dort, um meine Blase zu erleichtern. Schweigen beherrschte den Raum, nur durchbrochen durch die anonymen Benutzungsgeräusche eines WCs (wobei ich jetzt nicht die Spülung meine). Doch auf einmal, jäh und überraschend, durchschnitt eine Stimme die Stille (wobei grundsätzlich nicht unbedingt etwas dagegen auszusetzen ist, sich nicht auf der Toilette zu unterhalten - ist es doch auch zumindest einer der Gründe, so sagt man doch, warum Frauen auch gern zu zweit auf die Toilette gehen). Ich weiß nicht, ob die beiden Kabinennutzer (in jeder einer, würde ich zumindest mal davon ausgehen, um hier irgendwelchen wilden Spekulationen Vorschub zu leisten) sich vorher über irgendetwas unterhalten hatten (davon würde ich zumindest mal ausgehen), bis sie die Toilettentür hörten, die meine Ankunft vor Ort verkündete (leise sind die WC-Türen hier an der Uni, zumindest hier im Trakt nicht gerade). Ohne dieses Wissen jedoch wurde dem Satz, der nun fiel, eine ganz besondere Note verliehen: "Soll ich das nochmal wiederholen?"

Kalle, das Fellknäuel und wir

Da ich mich ja erst dieser Tage über meine gemeinsamen Zugfahrten mit mehr oder weniger bekannten Politikern geäußert habe, könnte ich eigentlich auch meine erste Begegnung mit einem Promi überhaupt erwähnen. Die ganze Lokalprominenz zählt dazu natürlich nicht, ich könnte beileibe nicht mal annähernd aufzählen, wie oft mir schon die ganzen Lokalpolitiker (die Herren Kellner, Dannen (erst gestern beim Joggen wieder gesehen - also er am Joggen und ich per Rad an ihm vorbei), Düngemann (Anfang der Woche auch noch mal am Bahnhof in Leer), Seichter (der wohnt ja auch gleich um die Ecke) und wie sie alle heißen) oder die vermeintliche, etwas zweifelhafte Prominenz (unser mehrmaliger Pfahlsitzweltmeisterschaftsteilnehmer Kümmerlehn oder Jenny vom Gesangsduo Jenny und Jonny) über den Weg gelaufen sind. Nein, ich meine wirklich bekannte Leute.
Ganz passend dazu ist auch die Kolumne von Arnd Zeigler in der aktuellen 11 Freunde, in der er sich über Begegnungen mit Fußballstars auslässt und es manchmal ja auch ganz schön peinlich sein kann. Man erahnt es schon - die erste wirkliche Berühmtheit, die ich in meinem Leben getroffen habe, war ein Fußballer. Und die Erwähnung des Namens Kalle im Titel lässt den Kreis der Kandidaten ganz schön klein werden.
Es war die Zeit, in der ich noch verwirrt war, was mein Fansein eines Vereins anging (bis dann etwas später die blau-weiß-schwarze Erleuchtung über mich kam). Nach einem Bayern-Intermezzo (irgendein Fußballer äußerte sich zu dem Thema mal sinngemäß folgendermaßen: das hat jeder mal in seinem Leben, das geht aber auch wieder vorbei), hatte ich es dann auch für eine kurze Zeit ausgerechnet mit Grün-Weiß aus der kleinen Hansestadt um die Ecke. Dort waren wir dann zu der Zeit auch öfter zu Besuch, bei einer Bekannten meines Vaters. Und diese Bekannte wies und gleich am Anfang darauf hin, das genau im Haus gegenüber einer der Werder-Stars wohnen würde. Nun waren wir (mein Bruder und ich, hätte ich vielleicht schon vorher mal sagen können, um wen es sich bei dem "wir" handelt) nicht zwanghaft darauf versessen, diesen Fußballer unbedingt treffen zu müssen und haben nicht ständig vor dem Haus darauf gewartet, dass der Herr denn mal herauskommen würde und wir über ihn herfallen könnten. Nein, es war reiner Zufall, dass es dazu kam. Gerade als wir durch die Haustür ins Freie traten, um irgendwohin zu fahren, ging auch auf der Gegenseite die Tür auf. Heraus kamen ein riesiges Fellknäuel (ein Bobtail meines Wissens nach oder zumindest ein solcher Mischling), besagter Fußballer und seine Freundin. Na ja, Chancen sind da, um genutzt zu werden - wir also hin, wobei mein Bruder dann fragte, ob wir denn ein Autogramm haben könnten. Überaus freundlich war der Herr und kritzelte bereitwillig sein Riedle per Kuli auf ein unscheinbares Stück Papier. Ich hatte bis dahin noch keinen Ton herausgebracht, mein Bruder sagte die wenigen Worte, die wir mit ihm wechselten. Bis zu dem Augenblick, als er mich ansprach. Ob ich denn stumm sei, fragte er scherzhaft, da ich ja nichts sagen würde. Baff wie ich war (und eher zurückhaltend sowieso von Natur aus), waren die einzigen Worte, die ich dann gesagt habe: "Äh... nein..."

Tocotronictage (II)

Mit einem so betitelten Eintrag fing das hier alles an. Genau morgen vor einem Jahr - das EGo-Land dürfte morgen also so was wie seinen ersten Geburtstag feiern. Aber keine Panik, das hier wird jetzt kein exzessiver Rückblick auf das, was ich hier im letzten Jahr so geschrieben habe (gutes und schlechtes). Wenn mein Tag anders begonnen hätte, vielleicht würde ich hier jetzt gar nicht sitzen und diesen Eintrag schreiben. Doch so bin ich viel zu früh aufgewacht (eine Stunde früher als geplant) - um kurz nach Fünf Uhr in der Früh. Und was liegt bei so einem Erlebnis näher, als sich an eine Zeile aus einem Lied von Tocotronic zu erinnern: "ich bin heute morgen aufgewacht / und es war noch mitten in der Nacht." Passt - den Rest des Liedes (dass "mich" die Welt nicht mehr verstehen kann) darf man in diesem Augenblick dann aber doch ruhig außer Acht lassen. Da habe ich in den letzten Tagen dann doch noch eher was anderes der Jungs von Tocotronic im Kopf (auch wenn ich das Lied, zumindest bewusst, bisher noch nicht gehört habe - wie eigentlich fast alles außer den Alben aus der Mitte der Neunziger - so hat sich doch zumindest der (auch albumtitelgebende) Songname festgesetzt): ein kleinerer innerer Diskurs über den Wahrheitsgehalt der Aussage, dass Pure Vernunft niemals siegen dürfe und was dies dann für einige Dinge bedeuten würde...

Restselbstbild

So oder zumindest ähnlich tauchte ein Begriff im ersten Matrix Teil auf und soll wohl irgendwie darstellen, wie man sich selbst sieht.
Okay, die Matrix ist Science-Fiction, aber trotzdem steckt in diesem Begriff doch immer wieder nicht nur ein Fünkchen Wahrheit. Ich denke, ich bin nicht der einzige, der von sich denkt, dass er auf den meisten Fotos von sich selbst einfach nur - gelinde gesagt - beschissen aussieht. Ist doch so; vor allem bei irgendwelchen Schnappschüssen, von denen man (wie es der Name ja auch schon nahe legt) völlig unvorbereitet erwischt wurde. Man sieht aus wie ein Schwerverbrecher auf einem Fahndungsfoto, total bekifft, einfach mit einem grottendämlichen Gesichtsausdruck oder wer weiß sonst noch wie schlimm. Und man hofft einfach nur, dass das Foto doch bitteschön schnellstmöglich wieder gelöscht wird (bei der digitalen Fotografie) oder zumindest keinem gezeigt wird. Einfach nur peinlich...
Und mit der eigenen Stimme verhält es sich ganz genauso - oder nicht? Warum auch immer ist sie auf irgendeiner (Video)Kassette gelandet und irgendwann kommt man zu dem zweifelhaften Vergnügen, sich das auch noch anhören zu müssen. Und wenn man dann auch seine eigenen Aussagen achtet (über die inhaltliche Qualität will ich erst gar nicht reden - "Was red ich da für einen Müll?!"), dominiert doch letztenendes nur der Gedanke: höre ich mich wirklich SO schrecklich an? Klinge ich wirklich SO bescheuert?

Ferndating

In Gedanken kilometer weit entfernt an eine Tür gelehnt. Wärme liegt in der humiden Luft. Der intensive Duft von Schokolade erfüllt den Raum. Musik spielt leise im Hintergrund (so ganz spontan wäre Of The Room von Dredg eine gute Wahl, das Livekonzert von Richard Ashcroft gestern Abend war aber auch nicht die schlechteste). Ein guter (na ja, zumindest vom Preis-Leistungs-Verhältnis her) Tropfen im Weinglas. Keine Worte, nur der Genuss des Schweigens. Entspannte Verbundenheit.

Mittwoch, April 26, 2006

Paris In Flammen

Nun ist es Zeit, unsere Ängste in die Nacht einzuhüllen
Und am ersten Tag werde ich diese Stadt in Flammen kleiden
Nach all den Dingen, die du sagst
hasst du mich dafür, so zu sein

Dennoch wirst du alte Ideale nicht loslassen
Da ist keine Schlagzeile, die nachts zu lesen ist
Wenn die Platte springt
und du nicht die Nadel hältst

Wir alle singen die Lieder der Trennung
und wir sehen unsere Leben durch unsere Hände ausbluten
Das ist, wie es am ersten Tag war
als wir Paris in Flammen sahen

Regnen, regnen
Ich denke, es wird regnen, regnen

Hier, in dieser eingestürzten Lunge von einem Bezirk
gibt es kein Sonnenlicht
das Sonnenlicht ist hergestellt
In einem fensterlosen Raum
entfernt und zusammenhangslos
erhängen Geschäftsleute sich selbst

Wir alle singen die Lieder der Trennung
und wir sehen unsere Leben durch unsere Hände ausbluten
Das ist, wie es am ersten Tag war
als wir Paris in Flammen sahen

Die Lower East Side ist eine Musikbox
spielt des Totmanns Crescendo.
Die Nadel ist ein Vektor
Eine Kreuzung, die wir alle überqueren müssen
Ein schwach beleuchteter Hausflur, in dem Schatten von Motten die Wände bedecken
Wirf diese Nachricht weg
brenn diese Stadt nieder

Wirf diese Nachricht weg
wirf diese Flasche zurück in den Ozean
reiss diese Seite aus den Geschichtsbüchern
zerstümmere all die Straßenschilder
lösche all die Karten
vergiss meinen Namen
vergiss mein Gesicht
vergiss meinen Namen
Weil es regnen wird, es wird regnen
und es hört nie auf

Regnen, regnen
Ich denke, es wird regnen, regnen

Wir alle singen die Lieder der Trennung
und wir sehen unsere Leben durch unsere Hände ausbluten
Das ist, wie es am ersten Tag war
als wir Paris in Flammen sahen

Thursday - Paris In Flames

Ist er's wirklich oder sieht er nur so aus?

Tja, andere Leute waren "In Bed with Madonna" oder "One Night in Paris" - ich kann dann höchstens von mir behaupten, in einem Abteil mit Herrn Trittin gesessen zu haben. Wann? Gestern sogar erst. Aufgefallen ist mir das dann aber auch erst beim Aussteigen, als er ein Stückchen hinter mir auf der Treppe stand. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich mir dann auch erstmal nur den titelgebenden Satz (nicht zuletzt, da ich beinahe täglich an der Bushaltestelle einer Frau über den Weg laufe, die - zumindest in meinen Augen - eine recht starke Ähnlichkeit mit Trittins Parteikollegin Claudia Roth hat). Bestätigt hatte sich mein Verdacht dann allerdings, nachdem ich auf dem Rad an der Gruppe vorbeifuhr, die ihn am Bahnhof abholte und dort unter anderem die Bürgermeisterlebensgefährtin(?) Frau Tammena erspähte - da war's klar: sieht aus wie Trittin + wird von ner Grünen abgeholt = ist Trittin.
Wobei es nicht das erste Mal war, dass ich mit einem (mittlerweile bekannteren) Politiker in Sichtweite im selben Zug saß. Damals, es müsste ein Weilchen nach der Bundestagswahl '98 gewesen sein, war es der Kandidat aus unserem Wahlkreis, Reinhold Robbe (mittlerweile Wehrbeauftragter), der da ein paar Meter von mir entfernt saß.

Moppelgedoppel

Gestern, als ich an der Bushaltestelle stand und auf den Bus zum Bahnhof wartete, stand für eine Weile ein LKW ganz in der Nähe. Und da der Bus auf sich warten ließ und man so allein an der Bushaltestelle schnell Langeweile bekommt und dann blöd in der Gegend herumguckt, fiel mein Blick dann mal irgendwie auf den Aufkleber auf der Beifahrertür des Kipplasters. "OBU on Board" stand dort. Wobei OBU meines Wissens nach ja ohnehin schon die Worte "On Board" beinhaltet, steht es doch für "On Board Unit". Wo sollte eine On Board Unit also sonst sein, als On Board? Okay, eigentlich sollte dieser Aufkleber ja eigentlich auch nur aussagen, dass der LKW mit so einer OBU ausgestattet ist (aber sollte das mittlerweile nicht ohnehin jeder sein? Zumindest jeder deutsche?), allerdings hätte man da wohl die Wortwahl etwas anders gestalten sollen (zumindest für Leute für mich) - "Hat OBU" wäre zum Bespiel doch auch ganz markant...
So aber reiht sich der Spruch "OBU on Board" treffend ein in die Reihe solcher Fehlleistungen wie "damit haben sie sich für den UIC-Cup qualifiziert" (steht UIC doch schon für UEFA Intertoto Cup) oder "es wurde eine tote Leiche gefunden" (was sollte eine Person denn sonst bitte schön sein, wenn sie eine Leiche ist bzw. ungekehrt: was ist eine Person denn anderes als eine Leiche, wenn sie tot ist?)...

Wortspielerei

Für manche ist Rockmusik eine Grauzone - mir graut's ohne.

Montag, April 24, 2006

Tipptagebuch, Teil 28

Schade, dass es beim kicker die Tordifferenz-Regelung nicht gibt... Denn an diesem Spieltag hab ich nur drei Spiele mit der richtigen Tordifferenz richtig getippt. Köln gewann 3:1 statt meinem getippten 2:0, Gladbach und Berlin trennten sich 2:2 statt 1:1 und Lautern schlug Hannover nicht 2:1, sondern 1:0. Und bei den anderen Begegnungen war ich irgendwie weit weg. Beim kicker bedeutete es also wieder einen weiteren Rückfall in der Gesamtwertung (nur noch Platz 74), bei den privaten Erstligarunden reichte es zum eigenen Erstaunen mit mageren 6 Punkten dennoch zum alleinigen Tagessieg, was sich natürlich auch in der Gesamtführung mit dem leichten Ausbau meiner Führung wiederspiegelt. In der Zweitligarunde waren es gerade einmal zwei Spiele, die ich von der Tendenz her richtig eingeschätzt hatte. Macht zwei Punkte, allerdings steht dort ja noch das heutige Montagsspiel aus. Und auch die anderen Teilnehmer waren mit ihren Tipps nicht gerade vom Erfolg beschienen, so dass sich an meinem Vorsprung nichts verändert hat.

Freitag, April 21, 2006

Und Musik zum Zweiten...

Irgendwie bin ich vorhin in der Cafete auf den Refrain eines Stückes regional volkstümlichen Liedguts aufmerksam geworden, von dem ich es absolut erachtenswert halte, diesen der Öffentlichkeit kundzutun.
Hier nun also der Refrain des Kramermarktliedes:

Oh Grünkohl mit Pinkel,
oh Kluntje im Tee,
oh Eier, oh Butter, oh Speck
Wir rakkern, wir boßeln
und feiern - oh Jeee!
Da bleibt uns die Luft
manchmal weg!
(Gottfried A. Haufler)

Mehr von solchen großartigen Zeilen, bitte!

Das erste Mal...

Es war Ostermontag, irgendwie zwischen 19 und 20 Uhr, als es passierte. Bisher bin ich immer irgendwie, wenn manchmal auch nur ganz knapp, drumherumgekommen, hatte meine Jungfräulichkeit in dieser Hinsicht bewahrt. Doch dann kam ein unüberlegter Moment, einmal nicht aufgepasst und schon war es passiert...
Ich war in meinem Zimmer und machte zur musikalischen Hintergrundberieselung das Radio an. Dummerweise entschied ich mich beim Sender für ffn, wo die Osterhitparade "Das gelbe vom Ei" sich ihrem Höhepunkt näherte. Und so kam es dann, dass zu Beginn der Top 10 (auf besagtem Platz Nr. 10 oder auf der 9) eine Band lief, von der ich vorher mit Fug und Recht behaupten konnte, sie bisher nie in meinem Leben gehört zu haben. Glücklicherweise. Bis dato. Vielleicht war es eine Art morbides Interesse, dass mich dazu brachte, nicht schleunigst den Sender zu wechseln, als es angekündigt wurde, dieses eine Lied, was scheinbar viele Jugendliche absolut vom Hocker gehauen hat (oder war es doch nur das Aussehen - insbesondere die Frisur des Sängers - der Jungs, über das sich nicht nur Harald Schmidt mal ausgelassen hat?). Na ja, uf jeden Fall saß ich da nun so in meinem Zimmer und hörte - ja - Tokio Hotel. Durch den Monsun.
Und irgendwie dauerte es nicht lange, bis ich mich in meinem vorherigen Vorurteilen bestätigt sah. Okay, vorher waren es Vorurteile - nun war es angebrachte Kritik - immerhin ein Gutes hatte es dann doch. Nun kann ich mir nicht nur vom Hörensagen sicher sein, dass diese Band absolut überbewertet ist. Und singen kann der Sänger auch nicht (was allerdings einige Leute trotzdem nicht daran gehindert hat, trotzdem eine recht erfolgreiche musikalische Laufbahn einzuschlagen - wie sagte mein Bruder doch mal über die Sportfreunde Stiller: "Die Musik in darauf zugeschustert, dass der Sänger nicht singen kann.").
Das einzig traurige für die Jungs dürfte nur sein, dass sie ihren Lebenshöhepunkt schon mit 17 haben und nur allzu bald wieder in der Versenkung zu verschwinden - und dann möglicherweise knallhart auf dem Boden der Tatsachen aufzuschlagen...

Dienstag, April 18, 2006

Momente, an die ich mich nicht erinnern kann VII

Der Abschluss der Serie. Es war der Sommer 2000, zusammen mit einigen anderen Gleichgesinnten hatte ich mich auf eine kleine Star Wars Convention begeben. Das Programm ließ genügend Freiraum für weitere Aktivitäten und so trat ich mit einem Kumpel am späten Vormittag ein wenig gegen das runde Lederding. Doch leider war der Rasen, auf dem wir zelteten, ein wenig feucht und als ich einem leicht verspringenden Ball nachsetzen wollte, passierte es - ich rutschte weg. Und landete mit meinem Fuß genau in einem der T-förmigen Zeltnägel der Pfadfinderjurte, die das Zentrum des Geländes bildete. Außer einer Schramme am kleinen Zeh bemerkte ich zunächst nichts und so tollte ich noch den ganzen Tag durch die Gegend. Irgendwann abends jedoch wurde mir zunehmend unwohler und während die anderen gemütlich um Grill und Lagerfeuer saßen, lag ich im Zelt. Nachdem eine Besserung nicht absehbar war, fuhr mich eine der Veranstalterinnen ins nächstgelegene Krankenhaus zur Untersuchung. Zunächst war aber nur eine ganze Weile rumsitzen angesagt, da der Chirurg mit dem Notarztwagen unterwegs war. Irgendwann kam der Typ dann endlich zurück und machte sich (etwas unsanft für meinen Geschmack) an's Werk. Der Metallstift des Zeltnagels, der normalerweise dazu gedacht war, Seile daran festzubinden um eine bessere Stabilität der Jurte zu gewährleisten, hatte sich im die Unterseite meines Fußes gebohrt, doch es hatte sich ein Pfropfen gebildet, der die Wunde gleich verschloss. Nachdem der Arzt mit seiner rabiaten Behandlung fertig war, wollte ich aufstehen, stellte jedoch fest, dass mein Kreislauf nicht ganz auf der Höhe war. So saß ich ich dann erstmal ein paar Minuten auf der Liege, bevor ich mich bereit fühlte. EinTrugschluss, wie es sich nach dem Verlassen des Behandlungszimmers herausstellte: alles, zudem ich mich auf dem Gang noch in der Lage fühlte, war mich an die Wand zu lehnen und den anderen irgendwie mitzuteilen, dass ich mich gleich verabschieden würde. Die anderen bekamen gerade noch einen Stuhl unter meinen Allerwertesten, doch davon bekam ich nicht wirklich mehr was mit. Die nächste Erinnerung war eine Liege, auf der ich mich wiederfand, eine Kanüle im Arm durch die mir NaCl-Lösung intravenös verabreicht wurde und die Mitteilung, dass ich Schlafsack und Luftmatratze gegen ein Krankenhausbett eintauschen durfte für diese Nacht. Und obwohl ich eigentlich im Bett hätte bleiben sollen, trieb mich meine Blase auf's Klo (nicht auf dem Zimmer, sondern ein Stück den Gang runter) - dürfte ein komischer Anblick gewesen sein, wie ich da mit dem Ständer, an dem der Kochsalzlösungsbeutel hing, den Gang hinunter gehumpelt bin... auf der Rücktour hat mich dann natürlich auch die Nachtschwester erwischt, ein leicht tadelnder Blick war aber alles. Der nächste Morgen gehörte auch nicht gerade in die Top 5 der besten Morgen, die ich bisher so erlebt habe: zunächst das Frühstück, bei dem ich bis heute nicht weiß, was ich da getrunken habe - von der Farbe hätte es Kaffee mit Milch, Tee mit Milch oder auch Kakao sein können, vom Geschmack her war's am ehesten Wasser. Dann war die Visite und im Anschluss zog die Schwester die Kanüle aus dem Arm, wobei ich mich wunderte, wie lang der Teil denn war, der mir im Arm steckte und ich maß per Augenmaß erstmal ab, wie weit das Ding in meinem Oberarm gesteckt haben musste. So war ich nun offiziell entlassen, meine Leute ließen sich allerdings noch Zeit, bis sie mich abholten. Anrufen ging nicht, da ich damals noch kein Handy hatte und im Gegenzug auch keine Nummern von den Leuten auswendig kannte. So wollte ich mir dann erstmal eine Zigarette auf dem Raucherbalkon gönnen, doch meine beiden Feuerzeuge waren irgendwie in der Obhut anderer Leute auf der Con geblieben (damalige Freundin und ein Kumpel) und jeder Mensch, den ich dort auf dem Gang vor dem Balkon antraf, schien ebenfalls nicht in Besitz eines Feuerzeuges zu sein. Es war schon fast Mittag, als ich endlich aus meiner Misere befreit wurde, da ich dann endlich abgeholt wurde.

Tipptagebuch, Teil 27

Na endlich mal wieder! Zwei Begegnungen vom Ergebnis her richtig getippt, in der ersten Liga. Dazu noch zwei mit der richtigen Tordifferenz und ein Mal die richtige Tendenz. Macht zusammen das erste zweistellige Punkteergebnis in der Rückrunde in den privaten Runden und eine souveräne Verteidigung der Spitze (19 Punkte bei der Jever-Expertenrunde, 25 bei Antitranspirant). Für den Tagessieg hat's zwar in beiden Fällen nicht gereicht, aber immerhin war's mal wieder etwas Balsam für die geschundene Seele. Beim kicker hat's allerdings nicht ganz gereicht für eine Punktzahl über 10, dort gibt's ja leider die Tordifferenzregel nicht. Weswegen die 9 Punkte dort auch nur eine leichte Verbesserung in der Gesamtwertung ausmachten (von 55 auf 48 bei nun 23 Punkten Rückstand auf die Spitze, da dürfte wohl nur noch ein Wunder helfen oder ein plötzlicher eklatanter Einbruch der Führungsriege).
Alles in allem war's auch abseits der Tippgeschichten ein frohes Osterfest: Werder stolpert und verschafft "meinem" HSV ein etwas größeres Polster als vorher angenommen für die letzten vier Spiele (hätten eigentlich auch nur noch die Bayern stolpern müssen, was mich dann allerdings auch wieder 3 Punkte bei meinen Tipps gekostet hätte) und auch mit der eigenen Mannschaft gab's eine (unerwartet) hundertsprozentige Punktausbeute: zwei Siege, dazu ein Tor meinerseits - was will man mehr...

Donnerstag, April 13, 2006

Überzeugungssache

Irgendwie kam mir heute Mittag auf einmal eine Idee, dass ich hier zum Thema, irgendeiner Überzeugung zu sein, obwohl sie eigentlich gar nicht so wichtig ist oder gar falsch, was schreiben könnte. Der Titel ward auch schnell gefunden, ebenso eine Anekdote aus meiner Vergangenheit, die dazu ebenso passen würde. Doch dann traf ich ein paar Bekannte und ehe ich an den nächsten Rechner kam, um den Eintrag zu tätigen war die Idee auch wieder futsch. Einfach weg - ohne dass ich überhaupt noch eine Ahnung habe, was dieser Aufhänger denn nun im Einzelnen war. Der Titel war geblieben (und steht dort oben auch immer noch), auch an die Anekdote kann ich mich noch bestens erinnern. Nur der Stein des Anstoßes ist in den Tiefen des Gedankenozeans versunken, in den weiten des inneren Labyrinthes verschollen (wobei ich jetzt gar nicht meinen manchmal etwas komplexen Satzbau meine, nur die grauen Zellen oben im Kopf, die diesen Satzbau immer wieder gerne zulassen). Was ich höchstens noch weiß, ist, dass es nicht auf politischer Ebene war (Herr Berlusconi lässt grüßen mit seiner Überzeugung, die Wahl doch irgendwie gewonnen zu haben) oder gar auf ideologischer (was haben uns und anderen gewisse Gedanken in der Vergangenheit nicht schon alles eingehandelt - die Religion mit ihren Kreuzzügen, Politiker mit verblendetem Großmachtswahnsinn den zweiten Weltkrieg, der Terror jede Menge Anschläge - Opfer über Opfer). Nein, nichts dergleichen war es, soviel hat sich am Rande noch gehalten. Irgendwie war es etwas durchaus lustiges. Aber da sonst nichts davon geblieben ist, weiß ich nicht, ob ich die Anekdote dann überhaupt erwähnen sollte, in der Hoffnung, dass von irgendwo U-Boot-gleich diese Idee wieder auftaucht.

Cyclops

Wenn Blicke töten könnten...
...sollte ich meine Augen wohl öfter eine ganze Weile geschlossen halten.
Vor allem auf Zugfahrten würde es sehr oft der Fall sein. Dann könnte auch der Name einer meiner Lieblingsbands auf mich zugeschnitten sein: ...And You Will Know Us (beziehungsweise me - oder you, je nach Standpunkt) By The Trail Of Dead. Oder ich sollte so eine Maske tragen, wie der überschriftgebende Held von Marvels X-Men. Wobei Wolverine ja natürlich noch um einiges cooler ist. Cyclops ist dann doch eher eine langweilige Trantüte...

Momente, an die ich mich nicht erinnern kann VI

Es müsste wohl gerade so zum Ende meiner Schulzeit hin passiert sein, denke ich. Es war mitten in der Nacht, als mich irgendetwas weckte. Geräusche aus dem Nebenzimmer - okay, mein Bruder war also immer noch wach und werkelte mal wieder mit seinem Kram herum. Was zum Teufel er da auch immer genau tun mochte. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir uns zeitlich so im regulären Zeitumstellungsbereich befanden und irgendetwas drängte mich dazu, aufzustehen. Ich kam dem nach, doch auf den Beinen blieb ich nicht lange. Padauz - ab gegen die Schrankwand. Das rief meinen Bruder auf den Plan, er stütze in mein Zimmer, um zu sehen, was da denn gerade wohl so einen Lärm verursacht hat. Ich war wohl gerade wieder dabei, mich aufzurappeln und meinte wohl etwas in der Art, dass ich wohl erstmal auf's Klo müsse. Doch gelegentlich sind selbst fünf Meter ein zu weiter Weg. Mitten im Flur (nicht ungefährlich bei der Nähe zur Treppe) der zweite Kollaps (und vielleicht sogar beim zu früh aufstehen gleich der dritte hinterher?). So bleib ich dann erstmal eine Weile, den Rücken an die Wand gelehnt, dort im Flur sitzen. Nach einiger Zeit ging es dann wieder, ab auf's Klo und dann nur noch ins Bett...

Geisel

Falle eine Treppe herauf.
Was ging wo schief?
Da ist ein Raum um einen Mann,
seine Augen glänzen,
seine Arme um mich herum.
Eine Hand in meinen Haaren,
die andere an einer Waffe,
und du siehst verängstigt aus.

"Verschwinde oder jemand wird sterben!"

Er hat mich bei den Haaren,
er zerrt mich den Flur hinab.
Ich falle eine Treppe hinauf.

Du rennst niemals davon.
Oh, du zu sein...

"Verschwinde oder jemand wird sterben!"

Er ist ein hübsches kleines Mädchen,
er ist mein Vater,
so oder so wird er verletzt werden.
Ihn schlecht zu machen ist wie Regen machen
und oh, ich bin trocken.
Wenn alles, was ich bin, verletzt oder verletzend sein ist,
habe ich keine Lust zu teilen.
Das bedeutet nicht, dass mir nichts daran liegt.

Du rennst niemals davon.
Oh, du zu sein...

Oh, ich kann davon laufen,
ich renne sehr gut davon.
Vielleicht hätte ich es tun sollen, als ich die Kraft dazu hatte.
Ein Gewinner steckt niemals in etwas fest, dass er nicht tun könnte.
Was ist mein Weg in den Himmel?

"Verschwinde oder jemand wird sterben."
Du rennst niemals davon.
"Verschwinde oder jemand wird sterben."
Oh, du zu sein...

New End Original - Hostage

Dienstag, April 11, 2006

Das hier?

Ehre, wem Ehre gebührt?

Wobei ich mich ohnehin eher frage, ob mir die Ehre denn wirklich gebührt. Und ob es denn wirklich überhaupt so eine große Ehre ist. Warum es dabei im Einzelnen geht, mag sich jetzt sicher der Leser fragen, dürfte sich das bisherige Verständnis doch eher auf Bahnhof beschränken.
Nun ja, ich hatte heute morgen eine Mail im Postfach, die besagte, dass ich einen Titel gewonnen habe, von dem bisher noch gar nicht wusste, dass er überhaupt existiert. Und zwar hatten mich die zuständigen Leute zum "Sportler des Jahres 2005" gewählt - klingt ja auf jeden Fall schon mal recht imposant, auch wenn es durch den Zusatz "des SV Frisia Brinkum" doch schnell wieder in einen recht schmalen Horizont verfrachtet wird. Die Erfolge mit der B-Jugend in der Hinserie, der bestandene Trainerschein und die Tatsache, dass ich Bestandteil der Meisterelf war, hätten laut Begründung den Ausschlag gegeben.
Und so darf ich dann Mitte Mai über die Auszeichnung bei der Samtgemeinde-Sportlerehrung entgegennehmen.

Dann fahr halt, Klappstuhl

Mit dem Fahrstuhl nur in die nächste Etage zu fahren (und vor allem dann erstmal eine Minute auf den Lift warten zu müssen) ist noch lächerlicher als mit dem Bus nur eine Haltestelle weiter zu fahren. Erlebt vor nicht allzu langer Zeit heute Morgen hier an der Uni.

Momente, an die ich mich nicht erinnern kann V

Der Abschluss der Serie in der Serie: Alkoholeskapade Nummer Drei. Es müsste Ende September des Jahres 1996 gewesen sein, an einem Freitag. Zusammen mit einem Kumpel, mit dem ich zu der Zeit fast ständig jedes Wochenende unterwegs war, hatte ich den Weg zum Limit angetreten, mein Bruder und ein guter Kumpel vom ihm, der uns fuhr, waren ebenfalls mit von der Partie. Lang, lang ist es her: damals war auch schon vor 12 noch ordentlich was los und wir waren auch deutlich vor Mitternacht da. Irgendwie trieb der Hunger den Kumpel und mich noch zur Döberbude (Rana), die sich damals noch in unmittelbarer Nähe zum Limit befand (da, wo der Aldi mittlerweile auch nicht mehr ist - ist da in dem Gebäude auf der linken Seite an der Einfahrt zum Gewerbegebiet Ihrhove eigentlich überhaupt noch irgendwas drin?) und futterten erstmal einen Döner (der später auch noch mal wieder Erwähnung finden wird). Dann ging's zurück und rein in die gute Musikstube. Irgendwann machten der Kumpel und ich uns dann mal wieder auf dem Weg nach draußen, wo uns eine Bekannte über den Weg lief, die gerade an dem Tag Geburtstag hatte. Mit den Worten "passt mal darauf auf, ich muss dringend mal rein" drückte sie uns ihren Rucksack, aufgrund ihres Geburtstages gut gefüllt mit Alkohol, in die Hand - ganz blöde Idee...
Nachdem sie nach einiger Zeit noch nicht wiedergekommen war, inspizierten der Kumpel und ich den Inhalt und stießen unter anderem auf eine noch gut gefüllte Flasche Tequila (Sierra Silver) - ich meine noch zu ca. zwei Dritteln, aber zumindest noch zur Hälfte gefüllt. Nach einiger Zeit war sie es auf jeden Fall nicht mehr, nur noch einige Tropfen ließen sich vielleicht aus der Flasche holen. Und so guckten wir weiter und fanden eine Flasche Bacardi, an der wir uns dann wohl auch noch ein wenig vergingen (so genau weiß ich das nicht mehr, meine wenig später komplett aussetzende Erinnerung lässt mich da ein wenig im Stich). Danach war für einige Zeit dann erstmal Hörensagen angesagt - so soll ich nach einer Zeit wieder zurück ins Innere der Diskothek gegangen sein und mich brav neben die Mitfahrgelegenheit gestellt haben. Beim Verlassen aber setzte die Erinerung dann ab einem gewissen Moment wieder ein. Damals stand dieser Wellblechzaun (im Nachhinein betrachtet vielleicht leider) auch noch nicht da auf dem Gelände zwischen dem Limit und der damals noch nicht existierenden Tankstelle und bot einigen Fahrzeugen mehr die Möglichkeit, dort abgestellt zu werden. Und genau dort hatte der Kumpel meines Bruders auch geparkt. Und ich ging zielstebig voran den Weg zum Auto, mein Bruder und sein Kumpel folgten (wie mein Kumpel an dem Abend nach Hause kam, weiß ich - verständlicherweise? - auch nicht mehr), bog auch direkt zum Auto ab, versäumte es jedoch, dort anzuhalten (warum auch immer). Ein Fehler: ich hatte das Gelände der Kieshaufen betreten, die sich wohl auch heute noch dort befinden dürften, zum Schutze der zumeist gegenüber dieser Tatsache ahnungslosen Limitgäste jedoch in der Zwischenzeit in besagtem Wellblechgefängnis unter Arrest gestellt. Und da Kieshaufen recht dominante Geschöpfe sind und kein unerlaubtes Eindringen dulden, wurde ich nur allzu bald von einem dieser Kreaturen völlig unvorbereitet frontal angefallen und zu Fall gebracht. Irgendwie entkam ich dennoch den Klauen der Bestie und wurde in Sicherheit gebracht. Der Heimweg blieb dennoch nicht ereignislos, der Kampf mit der Bestie hatte Spuren hinterlassen und ließ mich ein wenig angeschlagen auf der Rückbank zurück. Irgendwann musste ich dem Fahrer wohl bedeutet haben, dass mir "ein wenig" unwohl sei, woraufhin er kurz vor McDoofs (immerhin den gab's damals auch schon...) auf einem Parkplatz anhielt - Tür auf, Kopf raus, und den eingangs erwähnten Döner dort hinterlassen (Kommentar meines Bruders: "der sah eigentlich noch ganz genießbar aus..." - das zum Thema Unappetitliches kurz vor der Mittagszeit). Zuhause ging es dann rasch ins Bett, wobei ich jedoch nicht großartig viel Zeit hatte, mich zu erholen - denn am Vormittag ging es wieder auf Tour: zwei Wochen Frankreichaustausch (unter anderm mit Ole), wobei mein etwas verschorftes Kinn in den Anfangstagen immer noch von diesem heimtückischen Überfall zeugte (seltsamerweise wurde ich in der Regel aber nie selbst von den Franzosen, wovon ich einige auch noch vom Vorjahr kannte, darauf angesprochen - außer von der Gastfamilie - sondern eigentlich immer mein Bruder deswegen befragt).
Dieser Vorfall war jedoch nicht die Ursache für die Narbe an meinem Kinn, die ich seitdem in der Regel unter einem Kinnbart verstecke - das war zwar auch ein ebenso überraschender Überfall eines unerwarteten Gegners, aber zumindest konnte ich mich an die Silvesternacht 1998/99 noch vollends erinnern. Und auch wenn ich dieses Mal nicht dem Kruiden zum Opfer gefallen bin, erwähnt sei er in dieser Geschichte trotzdem: ich hatte meinem Gastvater in Frankreich natürlich eine Flasche dieses ostfriesischen Originals mitgebracht und eines Abends meinte er, wir sollten doch mal zusammen einen trinken. Ich lehnte dankend ab, was er mit einem scheinbar wissenden Lächeln beantwortete...

Montag, April 10, 2006

Ein anderer Morgen Kiffer

Schläfst du? Bist du in einem Traum?
Die kupferfarbenden Abstufungen eines Morgens
Ferne Lichter winken und verschwinden.
Ungeschriebene Lieder eines anderen Tages.

Ich befürchte, du wirst niemals
Jedes Lied auf der Welt für mich sein.
Ich nahm deine Hand, brachte dich vom rechten Weg ab
Du verfluchtest die Welten, die ich zu retten sehnte.

Ist der Himmel für dich ein perfekter Ort?
Der Blick des Kummers auf dem Gesicht eines Leidenden.
Ein Feld von Leben - zu säen und zu ernten
Das einige von uns nie sehen werden.

Woran liegt es, das ich nicht das gleiche fühle?
Sind meine Sehnsüchte Schuld daran
Dass ich den Himmel nicht so sehe wie du es würdest?
Warum ist ein Lied die Welt für mich?

Was ist Vergebung?
Es ist nur ein Traum.
Was ist Vergebung?
Es ist alles.

...And You Will Know Us By The Trail Of Dead - Another Morning Stoner

Bitte lächeln...

Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht denken mag, dieses Bild sagt doch zumindest ein bisschen über die Person auf dem Bild aus. Geschossen hat es übrigens ein Mannschaftskamerad, dem ich die Kamera zum Schießen von Bilder unseres Spiele gegeben habe, nachdem eine Bekannte immer irgendwelche Rasen-Fotos geschossen hatte.

Verschleißdecke

... war das Wort, das mir letzte Woche nicht einfiel.

Momente, an die ich mich nicht erinnern kann IV

Alkoholeskapade Nummer 2: wieder Fußball, wieder der gleiche Betreuer - nur diesmal mit der kompletten Mannschaft bei ihm zuhause. Und irgendwann nach etlichen Bieren erinnerte er sich wohl irgendwie an die Geschichte vom Polterabend (war ja auch noch nicht allzu lange her) und meinte "du trinkst doch so gern Kruiden (Irrtum, kann ich da im Nachhinein nur sagen) - hier". Da hatten wir also die erste Flasche (weitere sollten wohl noch folgen) auf dem Tisch stehen und dummerweise hab ich natürlich mitgemacht sie leer zu machen... Irgendwann hörte schließlich die Erinnerung auf, doch der Betreuer war immerhin so verantwortungsbewusst, meinem Vater Bescheid zu geben, so dass er mich abholte - das Rad ab in den Kofferraum, denn damit hätte ich es wohl kaum noch irgendwie vernünftig nach Hause geschafft (wäre vielleicht sogar irgendwo auf der Bundesstraße gelandet, dort von der Polizei aufgegriffen worden und hätte eine Nacht in der Ausnüchterungszelle verbringen dürfen, weil zuhause keiner anzutreffen war - das Erlebnis hatte mein Bruder mal nach einer Geburtstagsfeier einer unserer vielen Cousinen). Dass ich im Auto saß, wusste ich mit einem Mal wieder, wie ich allerdings ins Haus oder gar ins Bett gekommen bin (und wie oft ich noch dem großen Porzellangott gehuldigt habe), wird aber wiederum auf ewig ein weißer Fleck in meiner Erinnerung bleiben.

Tipptagebuch, Teil 26

Da hab ich doch mal wieder richtig super getippt (wobei man ironische Untertöne in der Regel ja leider nicht rauslesen kann). Ich bewege mich weiter auf dem Level der letzten Wochen, was sich dieses Wochenende mit drei Punkten geäußert hat. Beim kicker Platz 55, in den privaten Runden zwar immer noch Platz 1, allerdings hat die Konkurrenz wieder ein wenig aufgeholt (15 Punkte auf das Verfolgerduo in der Jever-Expertenrunde, immerhin noch 26 bei Antitranspirant), bei den 11 Freunden guck ich schon gar nicht mehr. In der zweiten Liga sah es da mit 8 Punkten auf dem Konto schon besser aus: 19 Punkte Vorsprung sind die eine Sache, das andere das 1:0 von Freiburg gegen Paderborn - mein erstes richtig getipptes Spiel in beiden Ligen seit dem 24. Spieltag...

Freitag, April 07, 2006

Wie geht's aus?

So, der nächste Versuch, die Bundesligaspiele vom Wochenende mal wieder einigermaßen richtig zu tippen.
Kaiserslautern - Hertha BSC:
Hat Marcelinho einen guten Tag? Wenn nicht, kann Bastürk das kompensieren? Sollte einer der beiden Fragen mit ja zu beantworten sein, dürfte die Hertha den Platz als Sieger verlassen. Ich denke ja - ein 2:1-Auswärtssieg ist daher mein Tipp. Wenn nicht, würde ich mit einem Unentscheiden rechnen.
Köln - Wolfsburg:
Ein Duell zweier Mannschaften, die sich zuletzt nicht sonderlich erstligareif präsentiert habe - so dürfte das Spiel dann auch aussehen: Abstiegskampf pur. Wobei ich persönlich sagen würde, dass Köln nichtsdestotrotz gewinnt (1:0) und so das Fünkchen Hoffnung in den Nichtabstieg noch ein Weilchen länger (unbegründet) am Leben lässt. Als Alternative böte sich ein (trostloses) Unentschieden an.
Bielefeld - Frankfurt:
Bielefeld dürfte mit dem Abstieg nur noch wenig zu tun bekommen, sollten sie nicht gerade auf der Zielgeraden einbrechen. Ein Punkt (ein 1:1-Remis) gegen kämpfende Frankfurter sorgt für einen weiteren Schritt Planungssicherheit für die erste Liga auch in der nächsten Saison. Vielleicht sind es auch drei Punkte - und damit schon fast die Garantie für den Verbleib.
Dortmund - Leverkusen:
Unentschieden: ebenfalls 1:1 - das war das erste, was mir so spontan in den Kopf kam. Sollte sich mein Gefühl allerdings mal wieder täuschen, so würde ich eher mit einem Auswärtssieg der Bayer-Elf rechnen.
Mainz - Hannover:
Mainz macht das Spiel - und wichtiger: auch die Tore. Und bringt wieder eine etwas größere Distanz zwischen sich und die Abstiegsplätze. Meinz gewinnt (2:0), davon gehe ich eigentlich ziemlich fest aus. Sollte sich Hannover doch wieder etwas gefestiger zeigen als zuletzt, wäre immerhin ein Punkt auf dem Heimweg mit im Gepäck.
Stuttgart - Nürnberg:
Die Franken schlagen die Schwaben 1:0 und dürften sich vielleicht sogar noch Hoffnungen auf einen UI-Cup-Platz machen, doch dazu wird es im Endeffekt wohl nicht mehr reichen. Stuttgart verliert auf jeden Fall wichtigen Boden im Kampf um den UEFA-Cup, denn gewinnen werden sie dieses Heimspiel jedenfalls nicht.
Bremen - Bayern:
Die Bayern sind wieder da, wenn's darum geht, wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft zu sichern. Werder hat mehr vom Spiel, aber München gibt sich mal wieder eiskalt und nutzt die Fehler der Bremer Hintermannschaft aus: 2:1 siegen die Bayern, so lautet zumindest mein Tipp, denn ein Bremer Sieg kommt für mich nicht in Frage - vielleicht ein Unentschieden.
Hamburg - Gladbach:
Hamburg untermauert nach dem Bremer Punktverlust vom Vortag seine Ambitionen auf den direkten Einzug in die Champions League. Auswärtsschwache Gladbacher dürften da recht kommen, auch wenn es ihnen gelingt, ein Tor zu schießen. Doch Hamburg schießt zwei - mindestens (hoffe ich zumindest...)! Ein Auswärtspunkt wäre für die Gladbacher das höchste der Gefühle, denn wie singt Lotto schon so schön: "wenn du aus Gladbach kommst, sind wir die Hengste, ihr die Fohlen..."
Duisburg - Schalke:
Auch mit dem neuen alten Interimstrainer auf der Bank läuft es für die Zebras nicht besser - Schalke gewinnt 2:0. Nur wenn das UEFA-Cup-Spiel vom Donnerstag noch zu sehr in den (müden) Knochen steckt, hat der MSV Aussichten auf einen Punkt.

Fragt mich doch mal...

Heute Morgen im Zug machte die Schaffnerin dann irgendwie mal eine Durchsage - im Zug würden sich irgendwelche Leute befinden, die eine Umfrage machen wollte über die Kundenzufriedenheit mit dem Angebot der Deutschen Bahn. Kurz vor Oldenburg kam dann endlich mal eine dieser Personen in das Abteil, in dem ich saß. Doch anstatt jeden nach seiner Meinung zu fragen oder einen Fragebogen zu verteilen, ging er der ältere Herr nur zu beliebig ausgewählten Leuten (die allesamt immer auf den Vierer-Plätzen saßen). An mir ging diese Person aber einfach so, nach einem kurzen Seitenblick vorbei. Vielleicht sah ich ihm, auf so einem Zweier-Sitz gequetscht, auch schon viel zu angepisst aus und der Herr suchte nur Leute, die scheinbar gute Laune hatten - bloß keine negativen Stimmen gegen die Bahn einholen, damit man auch weiterhin lügen kann, dass das Angebot der Bahn ja so toll sei. So als Pendler auf einer Randstrecke der Bahn bekommt man allerdings schon genügend Sachen mit, die bei der Bahn alles andere als gut funktionieren. Wobei auch nicht alles auf die Bahn zurückzuführen ist, manches hat auch mit der Qualität der Mitreisenden zu tun.

Momente, an die ich mich nicht erinnern kann III

Alkoholeskapade Nummer Eins. Die Vorgeschichte: der Sohn meines Patenonkels hatte an dem Abend Polterabend und der zukünftige Bräutigam spielte im gleichen Verein Fußball wie ich - er in der 1. Herren, ich in der B-Jugend, wobei beide Mannschaften den gleichen Betreuer hatten. Die Party fand an einem Samstagabend statt und wenige Stunden zuvor hatten wir von der B-Jugend aus einen wichtigen 1:0-Erfolg gegen einen den ärgsten Verfolger gefeiert im Kampf um die damalige Meisterschaft. Und ich war an dem Tor nicht unbeteiligt, obwohl ich damals, wie in der ganzen Jugendzeit immer nur Verteidiger spielen musste. Aber Verteitiger rücken ja bei Eckbällen bekanntlich auch mal mit auf und kein Gegenspieler achtete auf mich. Sowieso ein recht kurioses Bild: alle Spieler standen dicht gedrängt in Erwartung des Eckball auf der Höhe zwischen erstem und zweitem Pfosten, nur ich hatte mich ganz nach hinten geschlichen. Und genau dorthin kam der Ball dann auch: Kopfballaufsetzer, doch den konnte der Torhüter gerade noch parieren, doch der Ball fiel vor die Füße eines Mitspielers, der nur noch einzuschieben brauchte.
Na ja, soweit dazu. Ein Nachbarsjunge meines Alters, der neben meinem Bruder auch dort war, und ich hatten dann irgendwann mal eine Flasche Barcadi in der Hand und, wie 15- oder 16-jährige Jungs nun mal so sind, probierten wir es auch. Schon mal eine nicht optimale Grundlage für den Rest des Abends. Und der sah folgendermaßen aus. Besagter Betreuer kam plötzlich an und meinte, wir müssten zusammen auf unseren Sieg noch mal eben einen trinken und hatte eine Flasche Kruiden in der Hand. Na ja, aus einem wird schnell ein zweiter, dann der dritte, vierte, fünfte... und schließlich hatten wir zu viert (der Betreuer, der Nachbar, mein Bruder und meine Elendigkeit - obwohl: so fühlte ich mich da noch nicht...) zwei Flaschen Kruiden leer. Und irgendwann wenig später setzte dann natürlich auch der Filmriss ein, der nach einer solchen Eskapade natürlich kommen musste - das letzte, was ich von der Party weiß, ist, dass mir wenig später speiübel war (verständlicherweise) und ich an dem Holzzaun der Weide nebenan lehnte und mich herzhaft übergab. Klappe - Schnitt: nächster Morgen - alles was mir in den Kopf kam, war, dass mein Rad noch dort stehen musste, konnte ich mich doch nicht erinnern, dass ich es mit nach Hause genommen hatte - okay, ich konnte mich auch nicht daran erinnern, wie ich überhaupt nach Hause gekommen war. Meinen Bruder hatte es nicht so schlimm erwischt (dafür hatte er andere Alkoholeskapaden, aber das gehört hier nicht hin...) und erzählte mir nun, wie der Abend für mich dann noch so gelaufen ist - ich hätte es gar nicht wissen wollen...

Que?

Zwei Finals, zwei Nationen. Im UEFA-Cup sind zwar noch vier Nationen vertreten, in der Champions League auch noch drei, insgesamt macht es aber trotzdem nur fünf verschiedene Länder, die in der Vorschlussrunde der europäischen Pokalwettbewerbe noch vertreten sind. Doch im jeweiligen Finale werden sich dann die gleichen Nationen gegenüberstehen - den Anfang macht das englisch-spanische Duell am 10.5. in Eindhoven, eine Woche später wird es wieder zu einem Aufeindertrefen von Mannschaften aus diesen beiden Staaten geben im Stade de France zu Paris. Heißt: Schalke scheitert an Sevilla, Middlesbrough besiegt den unangenehmen Gegner aus Bukarest, Arsenal setzt sich gegen den Champions League-Neuling Villarreal durch und Titelfavorit Barcelona sorgt dafür, dass Milan nicht mal wieder im Champions League Finale steht.
Wer sich jetzt fragt, was der Titel soll, sei an den Silly Walk erinnert...

Donnerstag, April 06, 2006

Träume

Der letzte Traum, den ich hatte und an den ich mich auch erinnern konnte, ist dann ja doch mal etwas später in Erfüllung gegangen. Und nun hatte ich wieder einmal einen Traum, an den ich mich auch im wachen Zustand wieder erinnern konnte. Und er ging in eine ganz ähnliche Richtung. Wobei ich es schon ein wenig beunruhigend finden würde, wenn auch dieser sich irgendwie mal bewahrheiten würde...

A tape that never was recorded

Okay, es ist nicht der einzige Fall gewesen, in dem ich eine Kassette nicht aufgenommen hatte, obwohl ich es eigentlich wollte. So ist mein "Autofahr-Tape" nie umgesetzt worden (Lieder, in denen irgendwelche Bestandteile von Autos vorkamen oder solche, die zum schnellen Fahren anregen - sei es durch den Text oder einfach per Gefühl, weil der Song einfach unbewusst dafür sorgt, dass man das Gaspedal noch ein Stück weiter durchdrückt - essentieller Bestandteil eines solchen Tapes war auf jeden Fall Kyuss - Gardenia), auch irgendwelche Vorhaben, meinen aktuelleren Musikgeschmack auf Kassette zu bannen, verliefen schließlich irgendwie im Sande. Das bemerkenswerte an diesem Tape ist jedoch, dass sogar die Playlist schon ausgedruckt war. Nichtsdestotrotz, so besagt es ja auch der Titel, wurde es trotzdem nicht aufgenommen.

Die Playlist - Seite A:
* Queens Of The Stone Age - First It Giveth
* At The Drive-In - Metronome Arthritis
* Brandtson - Command Q, Command Z
* The Get-Up Kids - I'm A Loner Dottie, A Rebel
* Pale - Sometimes Somewhere
* Dashboard Confessional - Bend And Not Break
* Texas Is The Reason - There's No Way I Can Talk Myself Out Of This One Tonight (The Drinking Song)
* Piebald - Fear And Loathing On Cape Cod

Seite B:
* Motorpsycho - Hey, Jane
* Vega 4 - Shoot Up Hill
* Flyswatter - José
* Slut - It Was Easier
* The Stereo - 1994
* Jimmy Eat World - The Middle
* Ash - Girl From Mars
* Weezer - Say It Ain't So

Glück gehabt

Da hatte ich mir doch fest vorgenommen, am Montagabend das neue Semesterticket ins Portemonaie zu packen, nachdem ich es zuvor vergessen hatte, glücklicherweise aber nicht wirklich intensiv kontrolliert wurde. Aber wie das nun mal so ist, an Vorsätze hält man sich dann doch nicht unbedingt. Und so fuhr ich am Dienstag wieder nur mit dem alten Lappen zur Uni. Auf der Hintour lief wieder alles reibungslos, auch in den Bussen warteten keine Kontrolleure auf einen. Auf der Rücktour allerdings bemerkte der Schaffner, dass es das alte Ticket war und fragte, was an dem Ticket denn nicht stimmen würde. Ich tat erstmal vollkommen überrascht (schließlich hatte ich mich mental ja schon die ganze Zeit darauf vorbereitet, so zu reagieren, sollte der Zeitpunkt kommen). Wie, was solle nicht stimmen. Dann fiel es mir gekünstelt wie Schuppen von den Augen. Ach ja, verdammt, es war ja schon April, das neue Semester hatte ja schon begonnen. Da hatte ich ja gar nicht dran gedacht. So ein Mist, das neue Ticket liegt noch zuhause auf dem Schreibtisch. Der Schaffner fragte, wer ihm denn garantieren könne, dass ich noch studieren würde. Ich sah mich um, ob nicht zufällig irgendein Kommilitone, der mich zufällig vom Sehen aus der Uni kennen könnte, im Abteil saß - keiner da. Im Augenblick nur ich. Der Schaffner steckte mir das Ticket wieder zu. Aber das neue morgen dabei haben! Puh - das ging ja noch mal gut. Sofort das mentale Memo an mich selbst, zuhause doch nun wirklich das Ticket einzustecken. Aber wie das mit Vorsätzen ja nun mal so ist... Dienstag hab ich's natürlich nicht mehr gemacht und am Mittwoch schon gar nicht mehr daran gedacht. So befand ich mich dann heute morgen im Zeitschriftenladen im Bahnhof, als es mir plötzlich wieder einfiel - das Ticket... Nachdem ich Dienstag schon Glück gehabt hatte, wäre es wohl vermessen, darauf zu bauen, dass es weiter so laufen könnte. Deswegen schwang ich mich dann schnell wieder auf's Rad und fuhr nochmal wieder nach Hause, um das Ticket auch einzupacken. Sicher ist sicher.

Momente, an die ich mich nicht erinnern kann II

Es dürfte auch schon gut ein dutzend Jahre her sein, dass sich folgendes Ereignis zutrug: Als Bewohner eines eher ländlich geprägten Stadtteils von Leer turnt man öfter mal in der freien Wildbahn herum, schließlich beginnt nicht zuletzt quasi direkt vor der Haustür ein Wald. Und wie das nun mal so ist, irgendwie kann es da auch mal passieren, dass man sich mal eine Zecke einfängt (das letzte Mal ist mir das vor anderthalb Jahren passiert, da allerdings auf der Tramptour in den Süden - war sicherlich auch nicht alltäglich, dass die Leute von der Autobahnpolizeistation an der Raststätte Frechen (bei Köln) jemanden vor sich stehen haben, der sie nach einer Pinzette fragt - aber zurück zum Thema). Auch wenn es hier oben im Nordwesten nicht gerade eine Gefahrengegend für durch Zecken verbreitete Krankheiten ist, schleppte man mich zum Arzt, wo mir dann Blut zur Untersuchung abgenommen wurde. Nach dem Abzapfen dieser kleinen Menge ging es dann zurück auf den Flur und irgendwo da überkam mich dann die Dunkelheit. Ich bemerkte noch, dass ich am umkippen war, danach war dann aber nichts mehr. So musste man mir dann im Nachhinein, als ich in einem Behandlungszimmer auf einer Liege lag, erzählen, dass ich persönliche Bekanntschaft mit einer recht massiven (Eichen?) Holztürrahmen gemacht hatte (schon das zweite Mal, dass ich Türrahmen zu nahe gekommen war, aber immerhin gab es diesmal keine Platzwunde - als Andenken ans erste Mal habe ich immer noch eine kleine Narbe auf der Stirn). Ansonsten hatte ich mir aber nichts getan. Und ein paar Tage später kam dann auch die Nachricht, dass die Zecke nichts übertragen hatte.

Sprüche

Irgendwie bekam ich in den letzten beiden Tagen ein paar recht komische Sprüche zu hören. Den Anfang machte mein Bruder, als er Dienstag anrief und ich ihm dann auch kurz von meinem Blackout vom letzten Freitag erzählte: "War ja nur mal wieder eine Frage der Zeit, das hast du ja ungefähr alle sechs Jahre mal." Im Schnitt dürfte er wohl recht haben...
Dann kam Ottjes freud'sche Fehlleistung gestern vorm Training. Wir hatten uns kurz über die Abschaffung der Rauchercafete hier an der Uni unterhalten und schließlich meinte er so was wie: "Im Grunde bin ich ja auch für ein generelles Nichtraucher-Verbot in Deutschland..." Guido und ich guckten uns an. "Ja, das wäre mal eine Idee", meinte ich dann.
Im Anschluss ans Training kam dann eine absolut geniale Begründung, warum einer unserer Herrenspieler bei einem Nachholspiel nicht mitspielen kann: "Da hab ich keine Zeit, da hab ich Geburtstag." Als ob das jetzt ein großes Hindernis wäre...
Und beim Stöbern beim H&M in Leer fiel mir schließlich einer dieser Spruch-Gürtel auf (okay, meistens sind die nur absoluter Schrott, nichtsdestotrotz konnte ich bei einem absolut nicht widerstehen: "I'd like to insult you, bur you're not bright enough to notice" - interessant wäre auch "don't play stupid with me, I'm better at it" gewesen, den hab ich mir dann aber doch nicht gekauft). Von der Farbkombination her würde er zwar hervorragend zu meiner kleinen Tasche passen (weinrot auf gelb), der Spruch an sich dürfte allerdings eher auf andere zutreffen: "I took an IQ test, but the results were negative"

Dienstag, April 04, 2006

Momente, an die ich mich nicht erinnern kann I

Angesichts des Aussetzers von vorigem Freitag dachte ich mir, es wäre mal an der Zeit, meine Erinnerungslücken Revue passieren zu lassen. Das erste Ereignis, an das ich mich hier erinnern kann (wo ich mich an Teile nicht mehr erinnern kann), müsste in der OS gewesen sein. Ich hatte ein wenig verpennt und auf dem besten Wege, zu spät zur Schule zu kommen (damals dachte ich noch nicht an sowas wie schwänzen und mir war es auch immer ein bisschen peinlich, zu spät zu kommen) und um die Verspätung in Grenzen zu halten, trat ich ordentlich in die Pedale. Irgendwo auf dem Weg blendete sich mein Erinnerungsvermögen total aus. Das nächste, woran ich mich erinnern könnte, war, dass ich mit einem Mal im Klassenraum im Unterricht saß und mir partout nicht erklären konnte, wie ich hier nun auf einmal hingekam, war meine letzte bewusste Erinnerung doch nicht das Betreten des Klassenraums, der Fußweg dorthin oder noch nicht einmal das Abstellen des Rades im Fahrradständer.

High Fidelity?

Großes Kino mit Frank Black. Wer kennt sie nicht, die Szene, in der die Plattensammlung neu sortiert wird, weil die Freundin weg ist? Wobei es genügend andere Gründe gibt, seine Plattensammlung umzusortieren. Irgendwie fühlte ich mich letztens auch ein wenig an High Fidelity erinnert, den auch bei mir stand ein leichtes Umsortieren der heimischen CD-Sammlung an. Wobei ich an der eigentlichen Sortierung im Gegensatz zu Rob nichts geändert habe. Nur war mir der vorhandene Platz so langsam abhanden gekommen, so dass ein neues Regal her musste. Und irgendwie dachte ich mir dann, dass ich einen Teil der CDs dann ja irgendwie umräumen könnte. Wobei wohl erstmal zu erwähnen sei, dass ich für manche wohl eine recht komische Art habe, meine CDs zu sortieren. Zunächst kommen die fünf Kategorien: "ganze Alben und EPs", "Complations", "Soundtracks", "CD-Beilagen aus Musikzeitschriften" und "Maxis". Grundsätzlich liegt allen eigentlich eine doppelt alphabetische Reihenfolge zugrunde: zunächst sind die Bands alphabetisch geordnet, die Erscheinungen einer Band (sollte ich mehrere von einer Band haben, was nicht selten der Fall ist) dann ebenfalls. Nur die Beilagen der Musikzeitschriften folgen einer anderen Ordnung - da sie in der Regel Nummern tragen, sind sie natürlich numerisch geordnet (es sei denn, es sind irgendwelche Specials, die werden nach dem Erscheinungsdatum dahinter einsortiert). Manchmal ist diese Ordnung natürlich auch ein bisschen blöd, wenn man beispielsweise die neue CD von Boysetsfire kaufen würde und dann erstmal alle fünf 60er-Regale, in den die Alben und EPs sich befinden, umräumen darf. Andere Sortierungen, wie zum Beispiel bei Ole stilorientierter, sind in solchen Fällen natürlich einfacher, wobei es in Sachen Stil bei manchen Bands natürlich auch die Frage besteht, in welche "Schublade" man sie denn einordnet. Man könnte die CDs natürlich auch nach Erscheinungsdatum sortieren oder nach dem Kaufdatum, wobei es in letzterem Fall natürlich schwierig wird, wenn man die Sammlung heute nach diesem Gesichtspunkt umordnen würde und einen plötzlich Alben in die Hände kommen, die man irgendwann 1994 gekauft hat. Aber jeder Musiksammlungsliebhaber hat da so seine eigene Ordnung, mit der er ganz gut fährt (ich werde jedenfalls nichts daran ändern), auch wenn andere Leute einen deswegen ein wenig seltsam angucken dürften. Am einfachsten ist es natürlich, der Verdacht legt sich mir bei der Erinnerung an ein paar CD-Regale im Bekanntenkreis nahe, keiner bestimmten Ordnung zu folgen und die CDs einfach dort hinzupacken, wo gerade Platz ist. Allerdings darf man da auch erstmal suchen, wo denn eine bestimmte CD wieder abgelieben ist. Einem Sammlungsliebhaber passiert das nicht, der weiß immer, wo er seine Stücke findet.

Montag, April 03, 2006

Aus die Schokomaus

Tag eins der Nicht mehr-Rauchercafete. Gerade saßen zwei der drei Klappspaten dort und waren doch tatsächlich der Überzeugung, dass irgendjemand auf ihre Aktion eingehen würde: drei Zigaretten eintauschen gegen eine Schokomaus oder zehn gegen einen Schlüsselanhänger. Eine Bekannte, zu der ich mich gesetzt hatte (nachdem heute sonst keiner den Weg gefunden zu haben schien), war ebenso skeptisch wie ich. Zudem hatte sie ein paar "nette" Kommentare zu dem beiden und ihrer Aktion. Zum "stockschwulen" Aussehen des Leithammels und auch sein Kumpane war ihrer Ansicht "eindeutig" homosexuell, zudem hatten beide wohl "noch nie eine Zigarette in der Hand". Wörter wie "weltfremd" und "Kindergarten" fielen. Und auch die etwas hochnäsigen Flyeraktionen der Gruppe fanden Berücksichtigung. Einige Leute ließen sich trotzdem nicht stören, denn Gewohnheiten sind schwer auszutreiben (schon gar nicht mit Schokomäusen) - der eine oder andere steckte nichtsdestototz eine Zigarette an. Was diese drei Leute allerdings denken lässt, dass zehn Prozent der abgegebenen Stimmen (wobei die Wahlbeteiligung sicher unter 50% liegen dürfte - dementsprechend nicht mal 5 Prozent der Studenten sie gewählt haben) ihnen Herrschaftsansprüche einräumt, entschließt sich mir dann. Eigentlich müsste man nur mit genügend Leuten weiter die Ex-Rauchercafete als Ort zum genüsslichen Rauchen nutzen - was könnten diese drei Leute dagegen schon ausrichten?

Tipptagebuch, Teil 25

Und wieder ein absolutes Grützenwochenende was meine Tipps angeht. Ich frage mich echt, wie ich denn die gute Form aus der Hinrunde so einfach verlieren konnte. Der richtige Riecher ist vollkommen abhanden gekommen. Bei kicker war es trotzdem nur ein weiterer Punkt, den ich auf die Spitze verloren habe (17 Punkte bei 209 Punkten auf meinem Konto), nichtdestotrotz erfolgte ein Rückfall um fünf Plätze in der Rangliste (nun Platz 34 - zum ersten Mal seit ziemlich zu Beginn bin ich nicht mehr auf der ersten Seite zu finden). Bei der Jever Expertenrunde waren die vier Punkte vom Wochenende dennoch genug um meinen Vorsprung wieder leicht auszubauen (nun wieder 19 Punkte) - ein ganz bitteres Wochenende dürfte Tomke allerdings gehabt haben: alle neun Spiele getippt und doch ohne Punkte geblieben... Und bei Antitranspirant lief es ganz kollektiv: während die eine Hälfte vergessen hatte, überhaupt die Tipps abzugeben, brachte es die andere Hälfte auf jeweils die gleiche Punktszahl, weswegen sich an der Spitze nichts geändert hat (immer noch 32 Punkte Vorsprung), war es doch das Spitzentrio, das getippt hatte. Bei Antitranspirant2, unserer Zweitligarunde sah es da allerdings anders aus: während ich dort wie bei der ersten Liga vier Punkte machte, hatte Ole das Doppelte auf dem Konto und konnte so seinen Rückstand etwas verkürzen (19 Punkte Differenz), der Tagessieg ging an Peter (11 Punkte), der damit wiederum Boden auf Ole gut machen konnte (2 Punkte Unterschied). Bei den 11 Freunden ist meine Punktzahl noch das ansehnlichste: 100 Punkte bringen bei 43 Punkten Rückstand gerade einmal Platz 159 - besser lässt sich mein persönliches Rückrundentippdebakel kaum bescheiben.